Yanny? Laurel? Was hören Sie?

Yanny? Laurel? Was hören Sie?

Wir hören, was wir sehen – und erwarten

Heißt es nun Yanny oder Laurel? Dieses Phänomen kursiert gerade durch das Internet. Hintergrund: Wir ergänzen das Gehörte mit anderen Sinnen und Informationen. Dann spielt uns unser Gehör auch mal einen Streich. 

Begonnen hat alles mit einem Schüler aus Georgia (USA), der die Lern-Website vocabulary.com nutzte. Er verstand den dort vorgelesenen Vornamen „Yanny“ und das englische Wort für Lorbeer „Laurel“ nicht korrekt. Davon irritiert, ließ er seine Freunde hören – die zum Teil Yanny und zum Teil Laurel verstanden. Das Rätsel landete bei Modebloggerin Cloe Feldman, die das Video twitterte. Alleine dort wurde es über 20 Millionen Mal angeklickt. Und seitdem darf jeder mitraten: Wie heißt es denn nun?

Auch bekannte Persönlichkeiten machen mit, die manchmal sogar die Lager wechseln. So hörte Stephen King, Autor vieler Horror-Romane, zunächst „Yanny“, änderte aber nach wenigen Stunden seine Meinung: „Oh verdammt! Jetzt höre ich Laurel.“ Schauspielerin Emmy Rossum meint: „Ich höre so deutlich Yanny… Aber wenn ich ganz nah hingehe, höre ich einen tiefen, leisen Geist, der Laurel sagt.“ Dagegen gehört Kollegin Lena Dunham eindeutig zu #TeamYanny – und Model Chrissy Teigen zu #TeamLaurel.

Die Ursache: Der McGurk-Effekt

Letztlich haben beide Lager auf ihre Weise recht. Denn tatsächlich ist unser Gehörsystem nicht so eindeutig, wie wir glauben. Was wir über unsere Ohren hören, ist nur ein Teil des Systems, mit dem unser Gehirn das Gesprochene in verständliche Wörter übersetzt. Es nutzt zusätzlich das, was wir sehen, und ergänzt das Gehörte noch mit eigener Logik, Erfahrung und anderen Informationsquellen. In der Wissenschaft wird das als McGurk-Effekt bezeichnet.

In einem Internet-Video  der BBC ist zu erkennen, wie wir dadurch getäuscht werden können. Hier sagt Professor Lawrence Rosenblum von der University of California immer nur „ba ba ba“. Doch wenn er die Lippen wie zu „fa fa fa“ formt, verstehen wir das auch, obwohl auf der Tonspur weiterhin „ba ba ba“ abgespielt wird. Der Beweis: Machen Sie einmal die Augen zu und wieder auf – und sie verstehen beim gleichen Video jeweils etwas anderes. Dies funktioniert selbst dann, wenn man den Effekt kennt.

Höhen und Tiefen mitentscheidend

Was hat das aber nun mit „Yanny vs. Laurel“ zu tun, bei dem man den Sprecher ja nicht sieht? In diesem Fall sind die beiden Wörter in der Sprachwahrnehmung relativ ähnlich. Hier beeinflussen zum Beispiel die Höhen und Tiefen des Lautsprechers, welches Wort man versteht, wie dieses Video zeigt. Entsprechend tendieren ältere Menschen eher zu „Laurel“, da sie hohe Töne nicht mehr so gut wahrnehmen, wie hier von der New York Times simuliert wird. Wer dagegen einen Freund mit Namen „Yanny“ hat, wird eher dieses Wort aufgrund seiner Erfahrung verstehen. Schließlich hören wir auch, was wir erwarten.

Nun die alles entscheidende Frage: Zu welchem Lager gehören Sie? Hören Sie hier gleich mal rein.

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