Wenn uns das Fußballfieber packt
Volle Stadien, Public Viewing, Autokorsos – die Euro 2024 hat ganz Fußball-Deutschland ins Fußballfieber versetzt.
Die Euro 2024 bewegt ganz Fußball-Deutschland und lässt vielleicht ein zweites Sommermärchen wahr werden. Hat Sie das EM-Fieber auch angesteckt und wollen Sie am liebsten gleich vom Sofa auf den Rasenplatz wechseln? Oder haben Sie Bedenken, selbst Fußball zu spielen, da Sie eine Hörminderung haben und Hörgeräte tragen? Seien Sie versichert, auch dann steht dem aktiven Sport nichts entgegen!
Mit 7,4 Millionen aktiven Kickerinnen und Kickern ist Fußball der Volkssport Nummer eins in Deutschland. Die zahlreichen Hörgeräteträger unter den Aktiven nutzen ihre Hörsysteme selbstverständlich auch auf dem Platz. Hörgeräte und Hörimplantate ermöglichen den Sporttreibenden, Schiedsrichter-Anweisungen einwandfrei zu verstehen und sich mit Trainer und Teamkameraden zu verständigen. Technische Funktionen wie Störschallunterdrückung und optimiertes Richtungshören sind dabei ebenso von Vorteil wie individuell angefertigte Otoplastiken (Ohrpassstücke), die den Hörsystemen festen Halt geben und den Schall optimal in den Gehörgang leiten.
Bruchsichere Hörgeräte für Kicker
Moderne Hörgeräte bestehen in der Regel aus einem hochwertigen und robusten Kunststoff. Otoplastiken gibt es in unterschiedlichen Materialien. Beim Sport kann eine Otoplastik aus Silikon gut geeignet sein, da es elastisch ist und Stöße effektiv abfedert. Ob ein Fußball gegen das Ohr prallt oder auch bei Zweikämpfen – Silikon-Otoplastiken halten einiges aus.
Da die Hörgeräte auch einmal bei einem Sturz oder Zusammenprall herausfallen können, gibt es außerdem die Möglichkeit, besonders fixierte Sondermodelle bei einem Hörakustiker anfertigen zu lassen. Dank maßgeschneiderter Lösungen ist es möglich, auch den Bedürfnissen aktiver Sportler gerecht zu werden. Mit der richtigen Anpassung sind sie für jedes Match bestens gerüstet.
Fußballspielen mit Hörgeräten
Wie erfolgreich Menschen mit Hörgeräten Fußball spielen können, zeigt Simon Ollert. Er ist von Geburt an auf beiden Ohren medizinisch taub; sein Ziel, Fußballprofi zu werden, hat er dennoch stets im Blick behalten – und auch erreicht (u.a. bei der SpVgg Unterhaching). Inzwischen hat der heute 27-Jährige seine aktive Fußballkariere beendet, erfolgreich ein Masterstudium absolviert und ist als Trainer am DFB-Stützpunkt in Murnau tätig. Darüber hinaus fördert er im Simon-Ollert-Fußballcamp Kinder mit Hörminderung.
Einen besonderen Vorteil hatte Simon als Hörgeräteträger übrigens gegenüber seinen Mitspielern: Wenn er sich zeitweise von nörgelnden Teamkameraden oder unzufriedenen Zuschauern abschirmen wollte, schaltete er seine Hörsysteme einfach aus.
Mit 17 Jahren wurde Simon Ollert als zweiter deutscher Fußballer mit Hörminderung Profi. Zudem gründete er den ersten inklusiven Fußballclus in Deutschland. Mehr dazu erfahren Sie in unserem Beitrag „Gegner auf die Hörner nehmen“.