Wenn konventionelle Hörgeräte nicht ausreichen
Als Mirco während seines Studiums immer schlechter hört, wird klar, dass konventionelle Hörgeräte seinen Hörverlust nicht ausreichend ausgleichen können. Er bekommt Knochenleitungsimplantate und führt seitdem damit ein aktives Leben.
Schon als Kind hatte Mirco – insbesondere, wenn er erkältet war – Probleme mit dem Hören. In der Schulzeit – speziell im unruhigen Klassenzimmer mit vielen Nebengeräuschen – fiel es Mirco dann immer schwerer, dem Unterricht zu folgen. Konventionelle Hörgeräte brachten nicht den gewünschten Erfolg.
Wenn konventionelle Hörgeräte an Grenzen stoßen
Mirco ging mit seinen Eltern den üblichen Weg und ließ seine Schwerhörigkeit bei einem HNO-Arzt überprüfen. Dieser machte Hörtests und diagnostizierte eine Schwerhörigkeit. Es folgte der Gang zum Hörakustiker, der Mirco konventionelle Hörgeräte anpasste. Leider konnte Mirco auch mit den konventionellen Hörgeräten nicht gut Hören. „Für mich war das eine unbefriedigende Lösung, da einerseits das Hören nur bedingt verbessert werden konnte und anderseits das Tragen der Hörgeräte für mich aus verschiedenen Gründen unangenehm war“, erzählt Mirco.
Als Mirco 16 Jahre alt war verschrieb ihm der HNO-Arzt ein zweites Mal Hörgeräte – mit dem Hinweis, dass die Technik sich weiterentwickelt habe und nun ein besseres Hörerlebnis möglich sei. Aber auch mit diesen Hörgeräten war Mirco nicht richtig glücklich.
Beeinträchtigtes Sozialleben
„Der Hörverlust war generell immer dann ein Problem, wenn ich mich in lauten Umgebungen mit anderen Menschen unterhalten wollte“, sagt Mirco. „Dies betraf das Lernen im Klassenzimmer genauso wie Unterhaltungen auf Partys oder im Club bzw. in Bars und Restaurants. Dadurch war mein Sozialleben in bestimmten Situationen beeinträchtigt.“
Letztendlich waren es dann seine Freunde, die ihn dazu ermutigten, sich mit seiner Schwerhörigkeit auseinanderzusetzen und nach einer Lösung zu suchen, die ihm ein besseres Hören ermöglichen sollte.
Wem helfen Hörimplantate?
Hörimplantate sind eine Alternative zu Hörgeräten. Den meisten Menschen mit einer Hörminderung kann mit Hörgeräten geholfen werden. Es gibt aber auch besonders gravierende Arten von Schwerhörigkeit, bei denen Betroffene trotz leistungsstarker Hörhilfen nur sehr wenig verstehen. Für sie ist telefonieren oder auch eine Unterhaltung mit anderen Menschen – insbesondere in einer geräuschvollen Umgebung – oftmals nicht mehr möglich. In solchen Fällen bieten Hörimplantate die Möglichkeit, wieder an der Welt des Hörens teilzuhaben.
Anzeichen, dass Hörgeräte nicht ausreichen
Obwohl Sie Hörgeräte tragen, …:
- haben Sie Schwierigkeiten beim Hören und Verstehen von Gesprächen, insbesondere bei Hintergrundgeräuschen.
- bitten Sie andere häufig, das Gesagte zu wiederholen.
- verstehen Sie das Gesagte falsch.
- haben Sie Probleme beim Telefonieren.
- stellen Sie die Lautstärke des Fernsehers immer höher.
- haben Sie oft das Gefühl, dass andere undeutlich sprechen oder nuscheln?
- fällt es Ihnen sehr schwer, Naturgeräusche, wie Vogelgezwitscher oder Regen, zu hören?
- ziehen Sie sich aus Gesprächen zurück, weil das Hören zu schwierig ist.
- lesen Sie von den Lippen ab, um zu verstehen, was gesagt wird.
Endlich Hören!
Mirco ließ sich von Prof. Thomas Lenarz an der HNO-Klinik in Hannover untersuchen. Er riet ihm, sich ein Mittelohrimplantat einsetzen zu lassen, das die Funktion der Gehörknöchelchen ersetzen sollte. Bei der Operation wurde jedoch festgestellt, dass dies aufgrund spezieller anatomischer Gegebenheiten nicht möglich war. Deshalb erhielt Mirco ein Knochenleitungsimplantat. „Wichtig war für meine Entscheidung, dass das Implantat komplett unter der Haut sitzt und nicht wie bei anderen Systemen zum Teil aus der Kopfhaut herausschaut“, erklärt Mirco.
Als das Implantat einige Zeit nach der Operation aktiviert wurde, stellte Mirco sofort einen Unterschied fest und war sehr erleichtert über sein neues Hörgefühl und wie gut ihm Hörimplantate helfen. „Mir war sofort bewusst, dass ich ein großes Stück mehr Lebensqualität dazugewonnen hatte“, freut sich Mirco. Er trägt die Knochenleitungsimplantate jetzt sowohl bei der Arbeit als auch in seiner Freizeit – und auch beim Sport.
„Die Kommunikation mit meinen Mitmenschen fällt mir jetzt viel leichter. Ich kann Gesprächen besser folgen und es strengt mich nicht mehr so an, auch aktiv daran teilzunehmen. Das macht mein soziales Leben sehr viel einfacher. In meiner Tätigkeit im Büro einer Molkerei habe ich viel mit Menschen zu tun und muss auf diese eingehen können. Ohne Hörimplantate wäre es mir nicht möglich, meinen Beruf in der derzeitigen Form auszuüben.“
Mehr über Mirco und seinen Weg zum freien Kommunizieren, sein erfolgreiches Studium und seine Arbeit erfahren Sie in diesem Video:
https://www.youtube.com/watch?v=fEX-nG_if8g.
Wie funktioniert ein Knochenleitungsimplantat überhaupt und wann ist es geeignet? Dies und mehr erfahren Sie hier.