Weihnachtsmusik in Dauerschleife
Es ist wieder so weit! Die geliebte Zeit, in der „Last Christmas, I gave you my heart“, „Kling Glöckchen, klingelingeling“ und „Leise rieselt der Schnee“ in Dauerschleife in unsere Gehörgänge gespült werden.
Im Radio, in den Einkaufsläden, in der Fußgängerzone… Überall erklingen die ach so „besinnlichen“ Weihnachtslieder. Für viele gehören sie zu Weihnachten wie Weihnachtsbaum, Plätzchen und Glühwein. Doch spätestens wenn die vierte Kerze brennt, werden die Weihnachtsklänge zu einem richtigen Ohrengraus und sind vielen das akustische Pendant zum Dorn im Auge.
PR-Gag oder ein echter Anfall von Weihnachtswahnsinn?
Jeder von uns hat diese Kollegen, Freunde oder Nachbarn, für die es keine schönere Zeit gibt als die Adventszeit. Doch solche Kollegen wünscht sich definitiv keiner:
Der österreichische Radiomoderator Joe Kohlhofer hat sich ganze zwei Stunden im Studio eingeschlossen und ohne Unterbrechung „Last Christmas“ von „Wham!“ gespielt. Insgesamt 24-mal hintereinander hörte man den Weihnachtsklassiker. Nur ab und zu überdeckte Kohlhofers Moderation ein wenig die Musik, kombiniert mit eingespielten Anrufen von fassungslosen Zuhörern, darunter auch der Programmchef, der sich ebenfalls beschwerte. Was den österreichischen Radiomoderator geritten hat, ist bis heute nicht ganz klar. Aber klar ist: Mitarbeiter des Monats wurde er nicht.
Kein Grund zur Anzeige
Man glaubt es kaum: In Kempten gingen die stimmungsvollen Weihnachtslieder einigen Menschen wohl so auf die Nerven, dass sie bei der Polizei Hilfe suchten. Diese wollte sich nicht mehr als nötig mit unvermeidlichen Weihnachtssongs beschäftigten. Daher twitterten sie ein Foto des Empfangsschalters der Polizeiwache: Zu sehen sind eine Trennscheibe und ein angebrachter Zettel mit der Aufschrift: „Nervige Weihnachtslieder sind kein Grund, Anzeige zu erstatten. Ihre Polizei“. Eindeutig ein Fall von „Oh du…“.
Folter mal anders
„Weihnachtsstimmung – das wäre jetzt genau das Richtige!“ Das dachte sich auch der Sheriff eines Gefängnisses im US-Bundesstaat Arizona. Er beschallte die Zellen der Gefängnisinsassen und spielte 24 Stunden täglich Weihnachtsklassiker wie „Jingle Bells“ und „Stille Nacht“, interpretiert von „Alvin and the Chipmunks“. Mit Rücksicht auf unterschiedliche Religionen der rund 8.500 Männer und Frauen in seinem Gefängnis wurden auch Stücke für Mormonen, Atheisten und Häftlingen mit jüdischem Glauben gespielt.
Es dauerte nicht lange, da klagten einige der Häftlinge gegen diese „grausame und unangemessene Bestrafung“ der Weihnachtsliederdauerschleife. Jedoch – man will es wirklich kaum glauben – das Gericht lehnte die Klage der Häftlinge ab.
Unser Fazit: Grölen Sie mit oder meiden Sie Radio, Einkaufsläden und Weihnachtsmarkt. Und falls Sie sich doch vor die Tür trauen: Kopfhörer nicht vergessen und für den Notfall auch die Ohrstöpsel einpacken. In diesem Sinne „We Wish You a Merry Christmas“!