Umfangreiche Tests: So robust sind Hörgeräte
Viele Träger von Hörgeräten glauben, dass sie bei Kälte, Regen, Schnee und Wind die kleinen Technik-Wunder herausnehmen sollten, um sie zu schützen. Doch tatsächlich ist es besser, sie auch im Winter ständig am oder im Ohr zu behalten. Das beweisen Technik-Tests vor der Markteinführung.
Draußen stürmt und schneit es, trotzdem muss man zu einem wichtigen Geschäftstermin. Wer Hörgeräte trägt, ist dann vielleicht versucht, sie aus den Ohren zu nehmen und in die Tasche zu stecken, um sie vermeintlich zu schützen. Doch gerade das Gegenteil gilt: Hörgeräte sind dann am besten geschützt, wenn sie auch bei schlechtem Wetter im oder am Ohr bleiben. Der Kopf fungiert dann zum Beispiel als ein Wärmepuffer. Aufgrund der Körpertemperatur sind Hörgeräte so lediglich minimalen Schwankungen ausgesetzt, die nur wenige Grad unterhalb oder – im Sommer – oberhalb von 37°C liegen. Dies zeigen die Tests, denen Hörgeräte unterzogen werden, bevor sie auf den Markt kommen – bei Außentemperaturen von -20°C bis +80°C. Das bedeutet: „Wer Hörgeräte im Winter in die Handtasche steckt, riskiert ein Einfrieren der Batterien – und bei brütender Hitze im Sommer kann sich das Hörgerät auf dem Armaturenbrett eines Autos sogar verformen“, erklärt Horst Warncke, Audiologie-Experte des Bundesverbands der Hörgeräte-Industrie (BVHI). Zudem ist die Gefahr viel zu groß, dass die wertvollen Geräte aus Versehen aus der Tasche fallen – das Phänomen kennt man von Handschuhen doch allzu gut.
Ausführliche Tests für Stabilität und optimale Funktionalität
Gerade, weil Hörgeräte technisch sehr empfindliche Geräte sind, werden sie ausführlich getestet, bevor sie auf den Markt kommen. Auch, um diese Wetterfestigkeit sicherzustellen. Dazu zählen neben Temperaturtests Untersuchungen auf Wasser- und Staubresistenz. So halten moderne wasserfeste Hörgeräte ein Eintauchen in 1 Meter Wassertiefe eine Stunde lang aus. Regen und Schnee im herbstlichen Wetter sind daher erst Recht kein Problem. Sind die Hörgeräte doch einmal besonders nass geworden, empfehlen Hörakustiker, die Geräte über Nacht in speziellen Trocknungsgeräten aufzubewahren.
Das halten Hörgeräte alles aus
Horst Warncke erklärt außerdem: „Mit den Hörgeräten wird beispielsweise mindestens 2.500 Mal ein Herunterfallen aus 2 Metern Höhe auf einen harten Boden simuliert. Zudem imitieren wir intensive Schweißbelastung mit hundertprozentiger Luftfeuchtigkeit und hohem Salzgehalt und prüfen Schalter und mechanische Elemente durch tausendfache Betätigung und gewaltsames Verbiegen – damit in der Praxis auch wirklich nichts schiefgehen kann.“
Natürlich sollte niemand diese Tests zu Hause mit seinen Hörgeräten selbst durchführen. Aber man kann sich sicher sein: Die Geräte halten Regen, Schnee, Kälte, Hitze, Sturm und Staub problemlos aus. Daher sollten sie selbst bei widrigem Wetter getragen und nur zum Schlafengehen herausgenommen werden. Und sollten Sie doch einmal einen technischen Defekt an Ihren Geräten feststellen, hilft der Hörakustiker Ihres Vertrauens weiter und steht Ihnen für Reparatur und Beratung zur Seite.
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