Titus Dittmann: Skateboard-Pionier mit Hörhilfen
Titus Dittmann ist vor allem eins: Der Vater der deutschen Skateboard-Szene. Wie er zu Hörgeräten kam? Darüber haben wir mit ihm gesprochen.
Ende der 70er-Jahre kam Titus Dittmann erstmals mit Skateboards in Kontakt. Seither hat er die Skateboard-Szene in Deutschland und Europa geprägt wie kein anderer. Damals flog Titus regelmäßig nach Kalifornien, um Boards und Equipment für seinen kleinen Laden „Titus Rollsport“ in Münster zu besorgen – die waren hierzulange vorher noch gar nicht erhältlich. Heute ist das Unternehmen Titus führend im Einzelhandel mit Skateboards und Streetwear und noch bis vor wenigen Jahren leitete Titus Dittmann mehr als 20 Firmen. Ein rasantes Leben auf der Extremspur – das steht außer Frage.
Irgendwann kam dem Skateboard-Pionier, Unternehmer und Rennfahrer sein Gehör in die Quere: „Es wurde für mich immer schwieriger, den Gesprächen zu folgen, insbesondere in Meetings“, erinnert sich der heute 69-Jährige.
„Ich konnte nicht mehr zuordnen, wer etwas gesagt hatte und
verstand auch den Inhalt nicht mehr. Das war natürlich witzig für die anderen,
meine sinnlosen Antworten sorgten oft für allgemeines Gelächter.“
Das ist aber auf Dauer natürlich auch keine angenehme Situation.
Hilfe Hörgerät: Bedenken ausgeräumt – und überzeugt
Dass irgendwas mit den Ohren nicht stimmte, war Titus lange klar. „Mein Lebensstil hat da sein Übriges getan – schließlich war es zu meiner Jugendzeit cool, beim Musikkonzert oder in der Disco immer genau vor der lautesten Box zu stehen. An Gehörschutz oder mögliche Folgen hat da keiner gedacht. Die Folge sind bei mir schätzungsweise ein bis zwei Dutzend Tinnitus-Geräusche, also Pfeifen und Rauschen auf unterschiedlichen Frequenzen.“
Bis er zu seinen Hörgeräten kam, ging jedoch ein wenig Zeit ins Land – nicht aus falscher Scham, sondern aus mangelnder Zeit und einem ganz anderen Bedenken:
„Ich befürchtete das Einsetzen und Herausnehmen der Geräte. Da bin ich sehr
vergesslich. Mein erstes Hörgerät habe ich auch prompt beim Surfen im Meer
versenkt. Mit dem heutigen Wissen kann ich aber dennoch nur jedem raten,
möglichst frühzeitig zum HNO-Arzt oder Hörakustiker zu gehen.“
Titus‘ Highlight: Die Smartphone-Verbindung mit dem Hörgerät
Inzwischen will er seine Hörhilfen nicht mehr missen: „Für mich bedeuten Hörgeräte ein großes Stück Lebensqualität. Mit ihnen kann ich mich endlich wieder mit Freunden unterhalten und auch aus der Ferne zuhören.“ Seine Lieblingsfunktion und der absolute Pluspunkt: Die Verbindung seiner Hörgeräte per Bluetooth mit dem Smartphone. Ein einfaches Umschalten genügt, und er kann wieder die Gespräche mit den Menschen in seiner direkten Nähe führen. Auch beim Telefonieren leitet er die Audiosignale direkt in seine Hörgeräte:
„Das ist großartig – ich sitze hier mit einem wunderbaren Blick in die Natur, höre
meinen Gesprächspartner am Telefon durch die Hörgeräte problemlos und habe auch
noch beide Hände frei, um neben dem Telefonieren etwas anderes zu tun!“
Das Wichtigste: Die Schwerhörigkeit akzeptieren
Für Titus steht vor allem ein Aspekt im Umgang mit Schwerhörigkeit im Vordergrund: Die Akzeptanz. Sowohl der Betroffenen als auch der Umgebung. Schließlich gibt es keinen Grund mehr, auf Hörhilfen zu verzichten – sie machen das Leben leichter. „Ein Hörgerät sollten genauso selbstverständlich sein wie eine Brille!“, sagt Titus Dittmann.
„Warum ist das eine normal und das andere nicht? Betroffene sollten ihre
Schwerhörigkeit akzeptieren, offen mit dem Tragen von Hörgeräten umgehen und
ihre Mitmenschen aufklären. Dann steigt auch die Anerkennung von Hörgeräten
in der Gesellschaft und wir alle können einander ganz entspannt zuhören.“