Tinnitus: Gestresst im Job?
Hören Sie ab und zu ein Klingeln oder Piepen im Ohr? Vielleicht nach oder an einem anstrengenden Arbeitstag? Stress, aber auch Verspannungen durch langes Sitzen oder ständiger Lärm im Großraumbüro können Tinnitus auslösen. Wie hört sich das an und was kann man dagegen tun?
„Endlich zu Hause, jetzt in Ruhe den Feierabend genießen.“ Das denken sich viele Berufstätige nach einem langen Arbeitstag. Doch dann pfeift, klingelt oder rauscht es im Ohr und die Ursache ist dann weder der sich einschaltende Kühlschrank noch der laute Nachbar, sondern der eigene Kopf. Diagnose: Tinnitus. Die Symptome kann man als Volkskrankheit bezeichnen. In Deutschland leiden rund drei Millionen Menschen ständig darunter, mindestens einmal im Jahr hören sogar 10 Millionen die störenden Geräusche.
Diese können verschiedene Ursachen haben – von äußerer Lärmeinwirkung über Krankheiten bis zu psychischem Stress. So sagt etwa ein Viertel der von chronischem Tinnitus Betroffenen, dass sie viel Stress hatten oder immer noch haben. Nach derzeitigem Wissensstand löst Stress zwar nicht direkt Tinnitus aus, erhöht aber die Wahrscheinlichkeit. Demnach beeinflussen psychische Faktoren vor allem, wie man die Geräusche erlebt und mit ihnen umgeht. Zudem kann Dauerstress das Gehör „unter Druck setzen“, wodurch es empfindlicher auf andere Störungen reagiert. So können etwa ein ständiger Lärmpegel oder Verspannungen durch langes Sitzen und einseitige Arbeit zu Tinnitus führen.
Halten die Ohrgeräusche an, ist ein Besuch beim HNO-Arzt empfehlenswert
Wer diese Geräusche häufiger hört oder wenn diese länger als 24 Stunden anhalten, sollte zum HNO-Arzt gehen. Dieser prüft eingehend das Gehör und kann körperliche Ursachen feststellen. Spielt Stress eine Rolle, können die Betroffenen selbst eine Menge tun, um sich zu entspannen – sowohl im Beruf, aber vor allem auch in ihrer Freizeit. Ganz einfach geht es natürlich nicht, aber so oder so lohnt es sich, auf die eigene Gesundheit zu achten. Vielleicht mit einem Schritt-für-Schritt-Plan, es ist schließlich noch kein (Entspannungs-)Meister vom Himmel gefallen.
Schritt für Schritt: Stress reduzieren, wieder Ruhe im Ohr genießen
Hören Sie wiederholt Ohrgeräusche und fühlen Sie sich gestresst, kann ein kleiner Anfang sein, Aufgaben abzugeben. Im Job, vielleicht aber auch im eigenen Zuhause – und wenn es nur das Einkaufen, Spülmaschine ausräumen oder Staubsaugen ist. Auch, wenn Sie Ihren Job lieben und sehr begeisterungsfähig für allerlei Dinge sind – ein „Nein“ zu einem neuen Projekt kann manchmal hilfreich sein und Sie auch insgesamt unterstützen, die Dinge auf Ihrer To-Do-Liste in Ruhe erledigen zu können.
Eine weitere Quelle der Entspannung: Ihre Freizeit. Machen Sie weniger Termine aus, gehen Sie vielleicht früher ins Bett, verbringen mal einen Abend alleine zu Hause oder lesen ein gutes Buch. Tun Sie die Dinge, die Ihnen selbst guttun – das reduziert anhaltenden Stress am besten. Auch Sport, Joga oder autogenes Training können helfen – sowie bei Verspannungen zusätzlich Massage.
Reichen diese Maßnahmen nicht aus, da der Tinnitus möglicherweise schon chronisch ist, gibt es verschiedene individuelle Therapien, um den Betroffenen zu helfen: eine Gehörtherapie, eine Neuro-Musiktherapie, Hörgeräte oder ein modernes im Innenohr behandeln den Tinnitus durch besseres Hören. Haben Sie Fragen, lassen Sie sich von einem Experten beraten – über unsere HNO-Arzt oder Hörakustikersuche finden Sie den richtigen Ansprechpartner in Ihrer Nähe.