Hörverlust durch Pollen vermeiden: Tipps für Allergiker & Hörgeräteträger
Wenn Sie unter einer Allergie wie Heuschnupfen leiden, reagiert Ihr Immunsystem auf Allergene, indem es Antikörper produziert. Diese setzen Histamin frei, was wiederum eine allergische Reaktion wie Niesen, Jucken und eine erhöhte Schleimproduktion erzeugt. Füllt dieses Sekret die Eustachischen Röhren, die zwischen dem Mittelohr und dem Nasenrachen sitzt und unsere Ohren mit unserer Nase verbindet, können Ohrenschmerzen auftreten.
Auf einen Blick
- Temporärer Hörverlust durch Pollen und Heuschnupfen
- Wie eine Schallschwerhörigkeit entsteht
- Alltagstipps gegen Heuschnupfen
- Tipps für Hörgeräteträger mit Pollen-Allergie
Mit dem Frühling beginnt auch die Heuschnupfen- und Pollenzeit. Gerade waren es noch Haselnuss, Weide und Birkenpollen, jetzt haben die Gräser-Pollen ihre Hochzeit und sorgen bei Allergikern für rote und juckende Augen, eine triefende Nase und Abgeschlagenheit. Und bei so manchem Leidgeplagten haben die Pollen sogar Auswirkungen auf die Atemwege und lösen Asthma aus. So unscheinbar die kleinen Pollen sind – umso größer ist ihre Wirkung für Menschen mit Allergien.
Zu allem Überfluss können allergische Reaktionen auch regelrecht auf die Ohren gehen. Wenn Sie aktuell unter Ohrenjucken, Ohrendruck oder Ohrenschmerzen leiden, muss das nicht zwangsläufig auf eine Mittelohrentzündung zurückzuführen sein. Auch eine allergische Reaktion kann dies auslösen. Sowohl eine Pollen- als auch Hausstaubmilbenallergie oder eine Reaktion auf Tierhaare und Schimmelpilze können dafür sorgen, dass unsere Ohren leiden.
Wie kommt es zu einem temporären Hörverlust durch Pollen?
Wenn Sie unter einer Allergie wie Heuschnupfen leiden, reagiert Ihr Immunsystem auf die Allergene, indem es Antikörper produziert. Diese setzen Histamin frei, was wiederum eine allergische Reaktion, wie Niesen und Jucken und eine erhöhte Schleimproduktion, erzeugt. Füllt dieses Sekret die Eustachischen Röhren, die zwischen dem Mittelohr und dem Nasenrachen sitzt und unsere Ohren mit unserer Nase verbindet, treten Ohrenbeschwerden auf. Die machen sich als Ohrenschmerzen, Druck auf den Ohren und sogar durch schlechtes Hören bemerkbar. Man spricht dann auch von einer Schallschwerhörigkeit, weil das Sekret verhindert, dass Schallwellen in das Mittelohr übertragen werden.
Wir kennen dieses Gefühl – etwa, wenn wir mit dem Auto in den Bergen unterwegs sind oder auf dem Weg in den Urlaub im Flugzeug sitzen. Dann gehen uns „die Ohren zu“, wir hören kurzzeitig nicht mehr wie gewohnt. Blasen wir dann die Wangen auf oder halten uns die Nase zu und schlucken, gehen die Ohren wieder auf. Wie der Ohrendruck im Flugzeug, der so wieder verschwindet, verhält es sich auch mit der Schallschwerhörigkeit. Ist die Heuschnupfenzeit vorüber, hören wir normalerweise wieder gut.
Wer bereits an einem Hörverlust leidet, kann durch den Heuschnupfen eine zusätzliche Verschlechterung der Hörfähigkeit erfahren. Bei Hörgeräteträgern führt das Tragen durch das Sekret im Ohr manchmal zu vorübergehenden Ohrenschmerzen.
Was ist eine Schallschwerhörigkeit?
Bei einer Schallschwerhörigkeit wird das akustische Wahrnehmungssystem lokal eingeschränkt. Der Schall kann dabei entweder vom Ohr nicht richtig empfunden, wahrgenommen oder weitergeleitet werden. Man unterscheidet zwischen Schallempfindungsschwerhörigkeit, Schwallwahrnehmungsschwerhörigkeit, Schallleitungsschwerhörigkeit und Altersschwerhörigkeit.
Dennoch sollte jede Art von Schwerhörigkeit von einem HNO-Arzt oder Hörakustiker untersucht werden, um die genaue Ursache zu bestimmen und langfristige Folgen zu verhindern.
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Was können Allergiker gegen die Pollen tun?
- Lüften Sie Ihre Wohnung gut und am besten nur stoßweise. Auf dem Land sind abends weniger Pollen unterwegs, in der Stadt eher in den Morgenstunden.
- Durch Pollen-Schutzgitter an den Fenstern und einem Pollen-Filter im Auto wird ein großer Teil der Pollen abgehalten. Diese müssen regelmäßig gereinigt werden, damit die Filterfunktion erhalten bleibt.
- Direkt nach einem Regenschauer ist die Pollenkonzentration am Nutzen Sie die Zeit für einen Spaziergang.
- Duschen Sie sobald Sie nach Hause kommen, um die Pollen nicht weiter in Ihrem Zuhause zu verteilen.
- Für einen guten Schlaf lohnt es sich, die über den Tag getragene Kleidung nicht mit ins Schlafzimmer zu nehmen.
- Wenn möglich sollten Sie Ihren Urlaub in die pollenintensivste Zeit verlegen und an der Küste oder in den Bergen Diese Gebiete gelten als pollen- und milbenarme Zonen.
- Meiden Sie Pollenallergenen verwandte Lebensmittel, wie Tee und Honig während der Allergiesaison. So umgehen Sie potenzielle Kreuzallergien.
- Richten Sie sich nach dem Pollenflugkalender.
Was tun, wenn der Hörverlust durch Pollen andauert?
Dauert Ihr Hörverlust jedoch über die Symptome der Allergie hinaus an, kann die Hörminderung auf andere Ursachen zurückgehen. In diesem Fall, sollten Sie dringend kompetenten Expertenrat durch einen HNO-Arzt aufsuchen. Denn eine Hörminderung kann viele Ursachen haben – von zu hoher Lärmeinwirkung, Knalltrauma oder Hörsturz bis hin zu einer Infektion. Über die HNO-Arztsuche auf unserer Seite finden Sie direkt den richtigen Ansprechpartner bei Ihnen in der Nähe.
Tipps für Hörgeräteträger mit Pollen-Allergie
Tragen Sie Hörgeräte, können die Pollen auch dafür sorgen, dass die Mikrofonanschlüsse verstopfen. Das kann die Funktionsweise im schlimmsten Fall sogar dauerhaft beinträchtigen. Reinigen Sie Ihr Hörgerät während der Allergiezeit deshalb doppelt so oft wie normal. Hier erfahren Sie, wie Ihr Hörgerät stets eine saubere Sache bleibt – mit einfachen Tipps zur richtigen Pflege.
Während der Pollensaison sollten Sie Ihr Hörgerät außerdem nicht über einen längeren Zeitraum am Stück tragen, um mögliche Blockaden zu verhindern.
Aber nicht nur für Allergiker ist diese Zeit unangenehm. Auch für Menschen mit empfindlichen Ohren, einem bestehendem Hörverlust oder einer Tendenz zur Verstopfung der Ohren ist sie ebenfalls lästig und kann zu ernsten Problemen führen.
Deshalb ist es insbesondere für Betroffene wichtig Ihr Gehör nach der Pollensaison durch einen HNO-Arzt prüfen zu lassen. Ein Hörtest kann potenzielle Entzündungen und Blockaden erkennen und behandeln bevor sich das Gehör verschlechtert und sich dies auf den Alltag auswirkt.
Welche anderen Ursachen Schwerhörigkeit noch haben kann können Sie in unserem Beitrag Ursachen der Schwerhörigkeit nachlesen.