Misophonie

Misophonie

Nerviges Kaugummikauen, Nuscheln, Pfeifen, Näseln – bestimmte Geräusche lassen jeden, der sie hört, die Augen verdrehen. Doch für Menschen, die an Misophonie leiden, bedeuten diese vermeintlich gewöhnlichen Geräusche großes Leid.

Was bedeutet Misophonie?

Misophonie ist eine verminderte Geräuschtoleranz gegenüber bestimmten Geräuschen. Besonders häufig ist die Misophonie gegen Essensgeräusche. Wörtlich spricht man auch von einem „Hass auf Geräusche“. Die Art der Geräusche, die zu einer Reaktion bei einem Betroffenen führt, kann dabei sehr speziell sein oder sich auf jegliche Art von Lauten erstrecken.

Die Betroffenen klagen alle über Gereiztheit und eine extreme Aggression gegenüber dem Verursacher des Geräusches: Während den einen das hektische Klimpern auf der Tastatur des Kollegen in den Wahnsinn treibt, bringt einen anderen das übertriebene Schmatzen zur Weißglut. Das geht teilweise sogar so weit, dass die Betroffenen das Büro wechseln müssen oder nicht mehr mit anderen gemeinsam am Esstisch sitzen können.

Misophonie nicht mit Hochsensibilität verwechseln: Hochsensible reagieren intensiver auf äußere Reize und können Stimmungen besser wahrnehmen. Sie bekommen jedoch keine Wut oder Aggression auf einen einzelnen Reiz.

Einige Forscher gehen davon aus, dass ein Zusammenhang zwischen Misophonie, Intelligenz sowie Kreativität besteht.

Misophonie Ursachen

Die genaue Ursache der Misophonie ist unklar. Ebenso, warum Misophonie nur bei bestimmten Personen so extrem auftritt. Ausschlaggebend können physische Gründe, wie ein traumatisches Erlebnis in der Kindheit oder oft ein Zusammenspiel aus unterschiedlichen Faktoren sein.

Wo liegt die Grenze zwischen Genervtsein und Krankheit?

Eine Folge kann sein, dass sich an Misophonie Leidende immer mehr zurückziehen und den Kontakt zu anderen Menschen vermeiden, da sie so die verhassten Geräusche umgehen können. Und genau hier ist die Grenze zu ziehen! Wenn die Betroffenen damit anfangen, ihren Alltag umzustrukturieren, nimmt das Phänomen krankhafte Züge an.

Einige der Betroffenen werden regelmäßig verbal ausfallend. Aber nicht nur das. Ab und an geht es sogar so weit, dass die Betroffenen um sich schlagen und mit Gegenständen werfen.

Zudem klagen viele über körperliche Reaktionen wie Druck auf Brust, Armen und Kopf. Der Auslöser hierfür ist ganz klar Stress, einhergehend mit einer Zunahme der Muskelverspannung. Forscher gehen davon aus, dass der akustische Reiz zunächst eine körperliche Reaktion auslöst und diese dann besagtes Wutgefühl verursacht.

Es gibt keinen Misophonie Test, der die Überempfindlichkeit nachweist. Spezialisten wie HNO-Ärzte, Hörakustiker oder Psychologen erkennen Misophonie und helfen mit passenden Misophonie-Therapien.

Misophonie: Was tun?

Wenn Sie das Gefühl haben, äußerst gereizt auf bestimmte Geräusche zu reagieren, sollten Sie Ihren Arzt um Rat fragen. Dieser leitet Sie dann gegebenenfalls an einen der wenigen Spezialisten weiter. Offen reden ist hilfreich!

Oft helfen schon einfache Atem- oder Konzentrationsübungen dabei, die nervigen Geräusche besser ignorieren zu können. Also im besten Fall einfach tief durchatmen!

Weitere erfolgreiche Entspannungsübungen bei der Misophonie-Therapie sind:

  • Yoga
  • Autogenes Training
  • Progressive Muskelentspannung
  • Thai-Chi

Auch die Geräuschunterdrückung, beispielsweise durch Ohrstöpsel oder Kopfhörer, ist eine gute Möglichkeit. HNO-Ärzte und Hörakustiker beraten hierzu.

Weitere Informationen zu Misophonie finden Sie hier:

https://misophonia-research.com

https://www.misophonie-buch.de/

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