Lärm im Haushalt
Wie laut ist eigentlich Ihr Staubsauger? Während im Arbeitsumfeld und in der Öffentlichkeit viele Lärmquellen überprüft werden, bleibt ein Bereich meist außen vor: das eigene Zuhause. Doch Vorsicht: Manche Hausgeräte verursachen ohrenbetäubenden Lärm. Erfahren Sie mehr darüber!
Der Lärmpegel, ab dem unsere Ohren Schaden nehmen können, ist bekannt. Entsprechend legt zum Beispiel das Arbeitsrecht fest, dass Beschäftigte ab einer Lautstärke von 80 Dezibel einen Gehörschutz erhalten. Liegt die Lärmbelastung höher als 85 Dezibel, wird das Tragen von geeigneten Gehörschutz-Lösungen sogar vorgeschrieben. Auch im öffentlichen Raum achtet der Gesetzgeber häufig auf eine geringe Lautstärke. So können etwa unnötig laute Motorräder oder Autos von der Polizei aus dem Verkehr gezogen werden.
Doch neben Spezialgeräten wie Laubbläser oder Presslufthammer wird ein Bereich häufig sträflich vernachlässigt: der Haushalt. Vielleicht haben Sie sich auch schon gefragt, ob die Kaffeemaschine beim Mahlen der Bohnen für Ihren frischen Espresso oder Cappuccino wirklich so laut sein muss? Oder warum Sie jedes Mal das Badezimmer verlassen müssen, wenn die etwas in die Jahre gekommene Waschmaschine in den Schleudergang wechselt?
So laut sind Staubsauger, Kaffeemaschine und Co.
Der SWR hat dieses Phänomen näher untersucht und festgestellt: Viele Haushaltsgeräte bringen es auf den Geräuschpegel eines Lastwagens. Sie verursachen geradezu ohrenbetäubenden Lärm und das in den eigenen vier Wänden. Konkret wurden folgende Beispiele gesammelt:
- Ein älterer Staubsauger beispielsweise kommt bis auf 90 Dezibel. Erst seit 2017 ist eine Obergrenze von 80 Dezibel vorgeschrieben, die alle aktuelle Geräte einhalten.
- Elektrische Kaffeemühlen erreichen in der Regel etwa 80 Dezibel. Das kann einem morgens schon mal auf die Ohren Tinnitus-Patienten können das Mahlen der frischen Bohnen darüber hinaus noch als deutlich lauter empfinden.
- Als lautestes Gerät gilt das Allroundtalent Thermomix. Je nach Marke liegt er zwischen 80 und über 90 Dezibel.
Insgesamt gilt natürlich bei allen Beispielen: Da Staubsauger, Kaffeemühle und Thermomix meist nur kurze Zeit laufen, droht kein akuter Schaden am Gehör. Dennoch lohnt es sich selbstverständlich, Ausschau nach vermeidbaren Lärmquellen im eigenen Zuhause zu halten.
Tipps zum Kauf: Das Hausgerät mit der richtigen Lautstärke
- Laute Haushaltsgeräte so kurz wie möglich laufen lassen.
- Bei automatisch laufenden Geräten wie Waschmaschine nicht unbedingt daneben sitzen – besser aus dem Zimmer gehen.
- Schalldämmung wie Filz-Unterlage oder geeigneten Schaumstoff verwenden.
- Schon beim Kauf eines Geräts auf den Lärmpegel achten.
- Bei Bedarf alte, laute Geräte durch neue und leisere ersetzen.
Vorhandene Stufen- oder Lautstärkeregler nutzen.
Wenn Sie das Gefühl haben, dass Ihre Haushaltsgeräte immer lauter werden, kann das auch an einer zunehmenden Lärmempfindlichkeit Ihrer Ohren liegen. Sie finden hier einen HNO-Arzt in Ihrer Nähe.