Jetzt kommt es auf die Ohren an!
Hören Sie im Straßenverkehr Autos und auch die leiseren E-Autos, Fahrräder oder Elektroroller? Nehmen Sie auch Alarmsignale wie Hupe, Klingel oder Martinshorn zuverlässig wahr und können diese räumlich zuordnen? Gerade jetzt im Herbst sind gute Ohren entscheidend, damit Sie sicher unterwegs sind. Denn unsere Augen haben bei Dunkelheit, Nebel, Schneefall oder beschlagenen Scheiben und Brillengläsern oft nicht mehr den vollen Durchblick. Dann übernehmen unsere Ohren die Orientierung, um angemessen zu reagieren. Wie es um die eigenen Ohren steht, können Sie zuverlässig mit einem Hörtest beim HNO-Arzt oder Hörakustiker überprüfen.
Sicherheit unterwegs im Straßenverkehr durch gutes Hören
Menschen fühlen und bewegen sich sicherer, wenn sie sich auf ihre Sinne verlassen können. Vor allem Ohren und Augen ergänzen sich dabei perfekt. Bei schlechten Sichtverhältnissen, wie jetzt im Herbst und Winter, kommt es verstärkt auf die Ohren an. Geräusche müssen zuverlässig und auch räumlich gehört werden. Denn beim Hörsinn geht es nicht allein um das Sprachverstehen, auch das räumliche Hören ist essentiell für Orientierung und Sicherheit. Und das funktioniert nur dann einwandfrei, wenn beide Ohren intakt sind.
Wie funktioniert das räumliche Hören?
Das räumliche Hören – auch Richtungshören genannt – ist die Fähigkeit zu erkennen, aus welcher Richtung akustische Signale kommen. Es wird durch beide Ohren ermöglicht, die sich im Gegensatz zur Schallquelle nicht an der gleichen Stelle befinden. Ihre Anordnung und ihr Abstand voneinander sorgen dafür, dass die Schallwellen je nach Richtung minimal zeitversetzt auf beide Ohren treffen. Der Schall trifft mit einer minimalen Zeitdifferenz auf das linke und rechte Ohr. Daraus errechnet unser Gehirn unter welchem Winkel zum Kopf die Schallwellen die Ohren erreicht haben, ortet die Geräuschquelle und ermöglicht das räumliche Hören. So können wir im Ernstfall reflexartig in die richtige Richtung schauen und ausweichen.
Die Schallwellen erreichen nicht nur den Gehörgang, sondern treffen überall auf und durchströmen auch den Kopf. Bei dem Ohr, das dem Geräusch zugewandt ist, gelangen sie auf einem kurzen Weg durch das Gewebe. Auf der dem Geräusch abgewandten Seite dagegen müssen die Schallwellen einen längeren Weg durch Haut, Muskeln und Knochen nehmen, bis sie an die für Töne sensiblen Bereiche des Mittelohres und des Innenohres gelangen. Treffen Schallwellen auf Hindernisse, werden sie immer gedämpft. Auch die Tonhöhe, also die Frequenz, verringert sich beim Durchqueren von Hindernissen. Bei einem langen Weg durch den Kopf und einem kurzen Weg, den Schallwellen zum rechten und linken Innenohr nehmen müssen, sind ihre Dämpfungen unterschiedlich. Aus diesen Intensitätsdifferenzen errechnet das Gehirn wiederum den Einfallswinkel, unter dem Töne die Ohren erreichen. Schließlich ermöglicht auch die Klangfarbe eine Richtungsinterpretation zur Einschätzung der Lokalisation.
Die Fähigkeit des räumlichen Hörens kann gestört sein, wenn ein Ohr durch eine Hörminderung beeinträchtigt ist.
Ist mindestens ein Ohr von einem Hörverlust betroffen, wirkt sich das auch auf die Fähigkeit des räumlichen Hörens aus. Abhängig von der Art und dem Grad der Hörminderung, zeigt sich eine mehr oder weniger starke Beeinträchtigung in der Raumklang-Wahrnehmung. Wird ein Hörverlust mit Hörgeräten versorgt, sieht es mit dem räumlichen Hören gleich viel besser aus. Denn viele moderne Hörgeräte haben eine zuverlässige Funktion für das räumliche Hören integriert. Mit Hilfe mehrerer Mikrofone stellen diese Geräte fest, aus welcher Richtung das Audiosignal auf das Ohr trifft und verstärken die richtigen Frequenzen. Welches Hörgerät für welchen Hörverlust am besten geeignet ist, erfahren Betroffene bei der Beratung beim Hörakustiker.
Vorsorglich zum Hörtest
Viele Menschen leben mit den Einschränkungen, gewöhnen sich mit der Zeit daran und halten ihren Hörsinn für besser, als er in Wirklichkeit ist. Jetzt im Herbst ist der richtige Zeitpunkt für einen Hörtest. Insbesondere Menschen ab dem 50. Lebensjahr sollten ihre Ohren regelmäßig testen. Denn ab diesem Alter kann unser Gehör nachlassen. Ab dem 50. Lebensjahr setzt die sogenannte Altersschwerhörigkeit ein. Sie wird oftmals nicht rechtzeitig erkannt, kann jedoch in der Regel erfolgreich mit Hörgeräten oder Implantaten behandelt werden. Bleibt die Erkrankung unversorgt, gewöhnen sich Menschen an den Hörverlust und nehmen diesen nicht mehr direkt wahr. Bei Nichtversorgung können gemäß neuen Studien Folgeerkrankungen auftreten und auch das Sturzrisiko ist erhöht. Denn neben gutem Schuhwerk mit rutschfester Sohle und ggf. Spazierstöcken sorgt das Gehör dafür, dass Sie bei Ihren täglichen Unternehmungen oder Spaziergängen sicher unterwegs sind.
Übrigens: Ein Hörtest ist in der Regel kostenfrei, dauert nicht lange und Sie erfahren sofort das Ergebnis. Mögliche Hörschwächen – ob auf einem oder beiden Ohren – werden so frühzeitig erkannt und können durch die Anpassung moderner Hörsysteme effektiv ausgeglichen werden. Bleiben Sie sicher unterwegs im Straßenverkehr – dank guter Ohren und Hörsysteme.
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