Im-Ohr-Hörgeräte nutzen den Pinna-Effekt
Haben Sie sich schon einmal gefragt, wie Ihr Gehirn in der Lage ist, die Richtung eines Geräusches genau zu bestimmen? Ein wesentlicher Faktor dafür ist der Pinna-Effekt.
Der Pinna-Effekt, auch als Ohrmuschel-Effekt bekannt, spielt eine entscheidende Rolle beim natürlichen Hören. Die einzigartige Form der Ohrmuschel, der Pinna, hilft dabei, Geräusche aus unserer Umgebung zu lokalisieren. Wenn Schallwellen auf das Ohr treffen, werden sie durch die komplexen Formen und Falten der Ohrmuschel reflektiert und verstärkt. Diese „Anpassung“ des Schalls ermöglicht es unserem Gehirn, die Richtung und Entfernung von Geräuschquellen präzise zu bestimmen. Dies ist besonders wichtig in komplexen Hörumgebungen, wie beispielsweise in einem belebten Restaurant oder beim Überqueren einer stark befahrenen Straße.
Wie Im-Ohr-Hörgeräte den Pinna-Effekt nutzen
Im-Ohr-Hörgeräte sitzen tief im Gehörgang und nutzen die natürliche Form der Ohrmuschel, um Schallwellen optimal einzufangen. Denn diese Platzierung im Ohr erlaubt es den Hörgeräten, den Pinna-Effekt nachzuahmen und somit eine natürliche Klangaufnahme zu ermöglichen. Dies verbessert die Klangqualität und führt zu einer präziseren Geräuschlokalisierung, was letztendlich zu einem natürlichen Hörerlebnis beiträgt.
Der akustische Raum lässt sich durch den Pinna-Effekt nicht nur vollständig erfassen, auch das Sprachverstehen verbessert sich erheblich. Dies liegt zum einen an der optimierten Direktionalität, dem „Richtungshören“, der Mikrofone und zum anderen an der fortschrittlichen Spracherkennungstechnologie moderner Hörgeräte. Diese Technologie kann Sprache von Hintergrundgeräuschen unterscheiden, indem sie die charakteristischen Merkmale der Vokale erkennt. Vokale haben einen relativ tiefen Grundton (etwa 200 Hz), der harmonisch passende Obertöne erzeugt. Das Hörgerät identifiziert dieses Zusammenspiel von Grundton und Obertönen und erkennt, dass es sich um Sprache handelt. Es verstärkt diese Frequenzen gezielt, während andere Bereiche weniger verstärkt werden. So können Hörgeräteträger beispielsweise Besuche in einem vollen Restaurant oder Familienfeiern wieder ohne Höranstrengung oder Informationsverlust genießen.
Was sind Im-Ohr-Hörgeräte?
Im-Ohr-Hörgeräte sind kleine Hörsysteme, die direkt im Gehörgang platziert werden. Sie bestehen aus einem maßgefertigten Gehäuse, das exakt an die individuelle Form des Gehörgangs angepasst ist. Es gibt verschiedene Typen von Im-Ohr-Hörgeräten, darunter:
- IIC (Invisible-in-Canal): Diese Geräte sind tief im Gehörgang verborgen und nahezu unsichtbar.
- CIC (Completely-in-Canal): Sie sind etwas größer als IIC, aber immer noch sehr diskret und tief im Gehörgang platziert.
- ITC (In-the-Canal): Diese Geräte füllen den unteren Teil der Ohrmuschel aus und bieten eine gute Balance zwischen Größe und Leistung.
Vorteile von Im-Ohr-Hörgeräten
- Natürliche Klangaufnahme: Dank der Nutzung des Pinna-Effekts bieten Im-Ohr-Hörgeräte eine natürliche Klangqualität.
- Diskretion: Die kleine Bauform macht diese Hörgeräte nahezu unsichtbar.
- Komfort: Maßgefertigte Passform sorgt für einen hohen Tragekomfort.
- Effektive Geräuschlokalisierung: Verbessert die Fähigkeit, die Richtung und Entfernung von Geräuschquellen zu bestimmen.
Weitere Informationen über die verschiedenen Hörgeräte-Typen finden Sie hier.
Die Vielzahl innovativer Technologien, Anwendungs- und Anbindungsmöglichkeiten ist in den letzten Jahren rasant gestiegen. Auch die Modellvielfalt moderner Hörgeräte wächst ständig. Den Durchblick behalten die Hörakustiker. Sie besprechen mit ihren Kunden deren Wünsche und Anforderungen, um dann aus der großen Vielfalt der Produkte und Modellen das passende Hörgerät auszuwählen und individuell anzupassen. Denn es gibt für jeden Träger das passende Modell. Mehr dazu erfahren Sie hier.