Was sind die Kosten für ein Mittelohrimplantat?
Damit die Krankenkasse die Kosten für ein Mittelohrimplantat übernimmt, müssen spezielle Voraussetzungen erfüllt sein.
Auf einen Blick
- Wann übernehmen gesetzliche Krankenkassen die Kosten für ein Mittelohrimplantat?
- Für wen eignen sich Mittelohrimplantate?
- Von der ersten Voruntersuchung zur kleinen Operation
Mittelohrimplantate werden normalerweise bei leichter bis schwerer Innenohrschwerhörigkeit, Schallleitungs- und kombiniertem Hörverlust eingesetzt. Sie verbessern das Hören von Patienten, wenn klassische Hörgeräte, die man einfach einsetzen kann, nicht nutzbar sind.
Die gute Nachricht zuerst: In der Regel übernehmen die gesetzlichen Krankenversicherungen die kompletten Kosten für ein Mittelohrimplantat. Da Mittelohrimplantate jedoch deutlich kostenintensiver als Hörgeräte sind, müssen bestimmte Voraussetzungen, die sogenannten Indikationen, für die ärztliche Verschreibung erfüllt sein.
Audiologische und medizinische Kriterien für ein Mittelohrimplantat
Hierbei übernimmt die Krankenversicherung die Kosten für alle Untersuchungen sowie die Operation vollständig.
Erste Voraussetzung: Ein HNO-Arzt hat festgestellt und bestätigt, dass eine Versorgung mit einem Hörsystem nötig ist und dass eine Behandlung mit konventionellen Hörgeräten nicht sinnvoll ist. Dies kann zum Beispiel aufgrund von Ohrfehlbildungen, chronisch wiederkehrenden Mittelohrentzündungen mit Ohrfluss, einem Gehörgangsekzem, Schuppenflechte oder allergischen Hauterkrankungen des Gehörgangs der Fall sein. Einige Schwerhörige haben zudem das Problem, dass Hörgeräte zwar den gesamten Lautstärkeeindruck erhöhen, Sprache und Geräuschdetails aber trotzdem unverständlich bleiben. Auch hier können Mittelohrimplantate die Lösung zum besseren Hören sein.
Kurz gesagt: Eine Indikation für ein Hörimplantat besteht, wenn aus medizinischer Sicht mit dem Implantat eine Verbesserung des Hörvermögens erwartet wird, die nicht mit konventionellen Hörgeräten erzielt werden kann.
Sind Sie bereit für ein Mittelohrimplantat?
Hörgeräte funktionieren bei Ihnen nicht. Trotzdem wollen Sie wieder hören und die Stille, in der Sie leben müssen, aufbrechen?
Sagen Sie Ja zur Teilhabe an Gesprächen, sozialem Miteinander, Austausch mit Kindern und Erwachsenen?
Sind Sie es leid, sich nur lesend zurechtzufinden und Angst vor Nichtverstehen und Auslachen zu haben?
Wissen Sie noch, wie Laub raschelt und das Umblättern einer Zeitung klingt?
Sie wollen ein Mittelohrimplantat-System und auch lernen, wie man es handhabt?
Das ist sehr einfach! Wenn Sie Ja zum Hören sagen, dann übernimmt Ihre Krankenversicherung die Kosten für ein Mittelohrimplantat gerne.
Untersuchung im Hörimplantat-Zentrum
Fragen Sie Ihren Arzt nach einem Hörimplantat-Zentrum in Ihrer Nähe und lassen Sie sich untersuchen. Dort werden die Art Ihrer Schwerhörigkeit, die Anatomie des Ohres sowie Ihre Eignung für eine Implantation geprüft.
Alle Fragen stellen!
Dabei können Sie auch ausführlich Fragen stellen. Nehmen Sie sich etwas Zeit und überlegen Sie, was Sie alles wissen möchten. Im Beratungsgespräch lernen Sie die einzelnen Hörimplantat-Systeme und deren Vor- & Nachteile kennen. Einer der vielen Vorteile von Mittelohrimplantaten ist beispielsweise, dass Nutzer vor allem in lauter Umgebung Sprache besser verstehen und Klänge insgesamt natürlicher empfinden. Der Gehörgang bleibt frei, weil der Audioprozessor am Kopf getragen wird. Das ist besonders für Menschen mit chronischen Gehörgangsentzündungen sehr wichtig.
Was kostet ein Mittelohrimplantat?
Die Kosten für ein Mittelohrimplantat liegen etwa zwischen 13.000 und 16.000 Euro pro Gerät. Dabei sind die Aufwendungen für den kleinen chirurgischen Eingriff schon mit einberechnet. So viel Geld ist den gesetzlichen Krankenkassen Ihr gutes Hören wert. Kein Wunder, denn Hören ist extrem wichtig, schließlich kann Schwerhörigkeit viele Krankheiten wie Depression oder Demenz auslösen.
Bei Vorliegen medizinischer Gründe, die die Nutzung konventioneller Hörgeräte ausschließen, übernehmen gesetzliche Krankenkassen die gesamten Kosten, damit die Patienten von Mittelohrimplantaten profitieren.
Am Anfang des Weges zum Mittelohrimplantat steht immer die kompetente Beratung durch einen HNO-Arzt und dann meist ein Termin in einem Hörimplantat-Zentrum. Hier werden das Einsetzen eines Mittelohrimplantats geprüft und die modernsten Geräte und Möglichkeiten für Ihre Ohren ausgelotet. Alle Kosten für ein Mittelohrimplantat – auch alle weiteren Nachuntersuchungen – zahlen die gesetzlichen Krankenkassen. Die Patienten profitieren meist lange Jahre von ihren Mittelohrimplantaten ohne Probleme.