Wer zahlt für ein Knochenleitungsimplantat?
Wer übernimmt die Kosten für ein knochenverankertes Hörimplantat oder Knochenleitungsimplantat? Für wen sind Knochenleitungsimplantate sinnvoll?
Auf einen Blick
- Wieder hören mit Knochenleitungsimplantaten
- Knochenleitungsimplantat Kosten
- Keine Angst vor den Kosten: Übernahme durch die Krankenkasse
Ein Knochenleitungsimplantat überbrückt Defekte und Hörprobleme im Außenohr und Mittelohr, weil es den Schall über den Knochen direkt an das Innenohr überträgt. Es ist dadurch eine geeignete Lösung, damit Menschen, die unter einer Schallleitungsschwerhörigkeit, einem kombinierten Hörverlust oder anatomischen Fehlbildungen leiden, wieder hören können. Oftmals bestehen solche Hörprobleme bereits von Geburt, beispielsweise wegen einer Atresie. Oder Hörgeräte bringen kein ausreichendes Hörerlebnis mehr oder können nicht getragen werden.
Wann ist ein Knochenleitungsimplantat für mich geeignet?
Knochenleitungsimplantate eignen sich für Menschen, deren Hörschnecke (Cochlea) Schall in Nervenimpulse umwandelt und diese an das Gehirn weiterleiten kann – Innenohr und Hörnerv müssen intakt sein. Sie kommen sowohl für Menschen mit einseitigem, aber auch mit beidseitigem Hörverlust in Frage. Oftmals sind sie auch eine gute Alternative, wenn aus medizinischen Gründen keine Hörgeräte eingesetzt werden können. Etwa bei einer chronischen Ohrenentzündung oder wenn der Gehörgang aufgrund eines Gendefekts fehlt. Darüber hinaus eignet sich ein Knochenleitungsimplantat auch bei Menschen mit Hautproblemen, Diabetes, Vernarbungen oder Neurodermitis, weil die Haut nach der Operation gut abheilt. Ein Knochenleitungsimplantat kann ab einem Alter von fünf Jahren getragen werden.
Ihr Weg zum Knochenleitungsimplantat
Zunächst muss ein HNO-Arzt oder Audiologe mit einem Hörtest und weiteren Untersuchungen Ihr Hörproblem diagnostizieren. In den Hörzentren von Kliniken gibt es Implantat-Spezialisten, die Sie umfassend untersuchen und beraten.
Eine Indikation für ein Knochenleitungsimplantat besteht, wenn aus medizinischer Sicht dadurch eine Verbesserung des Hörvermögens erwartet wird und diese nicht mit Hörgeräten oder anderen Hörimplantaten zu erreichen ist. Dann übernehmen die gesetzlichen Krankenkassen die Kosten für ein Knochenleitungsimplantat vollständig.
Nehmen Sie sich Zeit für Ihr Hörproblem. Lassen Sie sich umfassend beraten, stellen Sie alle Fragen, die Sie beschäftigen. Es lohnt sich, denn mit einem Knochenleitungsimplantat können Sie ihr Hörvermögen dauerhaft verbessern.
Knochenleitungsimplantat-Kosten
Die Kosten für ein Hörimplantat liegen ungefähr bei bis zu 15.000 Euro. Aber keine Angst, diese Knochenleitungsimplantat-Kosten oder auch die Kosten für ein knochenverankertes Teilimplantat werden in Deutschland von den gesetzlichen Krankenkassen übernommen. Die Implantationszentren, in denen die Routine-Operation stattfindet, rechnen dabei direkt mit den Krankenkassen ab. Außerdem werden alle Vor- und Nachuntersuchungen bezahlt, sodass gesetzlich versicherte Patienten keine Zuzahlungen leisten müssen.
Neben allen Untersuchungs- und Behandlungskosten übernimmt die Krankenkasse auch die Kosten für den Erhalt der Funktionsfähigkeit der Knochenleitungsimplantate. Denn sowohl der Audioprozessor, der außen am Ohr getragen wird, als auch das eigentliche Hörimplantat sind Medizinprodukte. Egal, ob es sich dabei um ein innenliegendes Knochenleitungsimplantat oder ein teilimplantiertes Hörimplantat handelt. Während die Implantate sehr lange halten, gibt es bei den äußerlich getragenen Audioprozessoren öfter technische Verbesserung, die das Hörerlebnis steigern oder auch aus Gründen des Tragekomforts notwendig sind. Entsprechend können Sie neue Audioprozessoren oder eine Aufrüstung des Audioprozessors bei Ihrer Krankenkasse beantragen. Die Kosten werden bei festgestellter Hörverbesserung in der Regel übernommen.
Informieren Sie sich auch zu den Kosten und Vorteilen von Cochlea-Implantaten.