Hörgesundheit durch Ernährung fördern

Hörgesundheit durch Ernährung fördern

Gurken und Quark für die Haut, Karotten für die Augen: Von einigen Lebensmitteln wissen wir, dass sie besonders positive Auswirkungen auf unseren Körper haben. Aber was ist mit unseren Ohren? Wie lässt sich Hörgesundheit durch Ernährung fördern, Schwerhörigkeit vorbeugen und welche Lebensmittel sollten dafür definitiv im Einkaufskorb landen?

Nähr- und Mineralstoffe, die wir mit unserer Ernährung aufnehmen, sorgen dafür, dass unsere Körperprozesse und -funktionen optimal arbeiten – das gilt auch für unser Gehör. Insbesondere die Nervenzellen, die das akustische Signal vom Ohr zum Gehirn transportieren, müssen für gutes Hören in Topform sein. Bestimmte Lebensmittel und ihre Mineral- und Nährstoffe können helfen, altersbedingter Schwerhörigkeit vorzubeugen und die Hörgesundheit durch Ernährung zu fördern. Von besonders großer Bedeutung für das Hörvermögen sind dabei Vitamine und Omega-3-Fettsäuren.

Vitamine, Vitamine, Vitamine!

  • Das Vitamin B3, auch Niacin genannt, spielt eine besonders große Rolle, wenn es um gutes Hören und darum geht, Schwerhörigkeit vorzubeugen. Es ist nicht nur am Energiestoffwechsel beteiligt, sondern auch am Nervensystem – und damit auch im Ohr. Ein chemischer Bestandteil von Vitamin B3 kann verhindern, dass die Verbindung zwischen den Synapsen der Nervenzellen und den Haarzellen zerstört wird, die den mechanischen Reiz aufnehmen. Ein vorübergehender oder auch dauerhafter Hörverlust kann zumindest abgemildert werden. Der menschliche Organismus ist in der Lage, das Vitamin in kleineren Mengen selbst zu bilden, muss sich aber über tierische oder pflanzliche Lebensmitteln damit versorgen. Zu den niacinreichen Lebensmitteln gehören beispielsweise Erdnüsse, Fleisch, Fisch, Innereien, Kakao, Erbsen, Mungo- und Kidneybohnen, Pilze, Haferflocken, Grühnkohl, Kartoffeln und Brot bzw. Backwaren. Aber auch in Getränken wie Kaffee und Milch oder anderen Milchprodukten ist Niacin enthalten.
  • Auch mit Vitamin D-haltigen Lebensmitteln lässt sich Hörgesundheit durch Ernährung fördern. Vitamin D kann sich positiv auf das Gehör und das Hörvermögen auswirken. Es ist eher selten in unseren Lebensmitteln vorhanden. Am besten greift man beim Einkaufen dafür zu Fisch, Pilzen, Eiern und Milchprodukten.
  • Vitamin C und E sowie Beta-Karotin gehören zu den Antioxidantien, die das Risiko eines Hörverlusts mindern können. Vitamin C und E halten freie Radikale im Zaum, die die Nerven des Innenohres schädigen können. Sie stärken zudem die Immunabwehr, was vor Ohrinfektionen schützen kann. Vitamin E schützt zudem die Blutzellen und die Nervenbahnen rund um die Ohren. Beide Vitamine sind zum Beispiel in Zitrusfrüchten wie Orangen, grünem Gemüse wie Brokkoli und Paprika oder in Vollkornprodukten und Karotten enthalten.
  • Auch Vitamin B9 (Folsäure) hilft, altersbedingter Schwerhörigkeit vorzubeugen, indem sie eine gesunde Blut-Zirkulation auch im Ohr unterstützt. Diese ist unerlässlich, damit die Haarsinneszellen des Innenohres gesund bleiben und richtig funktionieren. Spinat, Spargel, Bohnen, Brokkoli, Eier, Leber und Nüsse enthalten besonders viel Folsäure.

Gut fürs Gehör: Viel Schlaf und wenig (Lärm-)Stress

Nicht nur eine gesunde Lebensweise kann dazu beitragen, altersbedingter Schwerhörigkeit vorzubeugen. Wir können unserem Gehör noch mehr Gutes tun und unsere Hörgesundheit nicht nur durch Ernährung fördern. Auch genug Schlaf und das Vermeiden von Lärm hilft für gutes Hören. Denn dauerhafter Lärm und ständige Geräusche können zu Hörschädigungen führen,  vor allem bei Lärm über 85 Dezibel. Aber auch leisere Töne können belastend sein – insbesondere, wenn ein störendes Geräusch ständig wieder auftaucht. Fachärzte sprechen dann von psychischen Beeinträchtigungen durch individuelles Lärm-Empfindungen, dem Lärm-Stress.

Gute Fette

Wer seine Hörgesundheit durch Ernährung fördern möchte, kommt um Omega-3-Fettsäuren nicht herum. Sie wirken positiv auf das Herz-Kreislauf-System und reduzieren Entzündungen, die auch das empfindliche Gewebe im Ohr schädigen können (Calder, P., Omega-3 Fatty Acids and Inflammatory Processes, 2010, National Library of medicine). Es gibt zudem Studien, die den Zusammenhang zwischen Hörverlust und einem Eisenmangel belegen (Schieffer KM, Chuang CH, Connor J, Pawelczyk JA, Sekhar DL. Association of Iron Deficiency Anemia With Hearing Loss in US Adults. JAMA Otolaryngol Head Neck Surg. 2017;143(4):350–354). Dieser ist besonders bei Frauen unter 45 Jahren eine der häufigsten Ursachen für eine Schwerhörigkeit. Bei Fleischessern sollte deshalb wöchentlich eisen- und Omega-3-haltiges Fleisch bzw. Leber oder Fisch auf dem Speiseplan stehen. Vegetarier oder Veganer können ihren Bedarf an Omega-3-Fettsäuren über pflanzliche Öle – insbesondere Leinöl und Rapsöl – oder Margarine mit diesen Ölen aufnehmen. Auch Leinsamen, Walnüsse, Mandeln oder Chiasamen bzw. Chia-Öl sind eine gute pflanzliche Quelle für Omega-3-Fettsäuren.

Schön scharf

Übrigens: Wer gerne scharf isst und mit Chili würzt, tut nicht nur seinen Geschmacksknospen etwas Gutes, sondern auch seinen Ohren und fördert seine Hörgesundheit durch Ernährung. Denn das im Chili enthaltene Capsaicin stärkt die Haarzellen im Ohr und kann sie auf diese Weise besser vor möglichen Schäden schützen und Schwerhörigkeit vorbeugen.

Mehr dazu, wie eine ausgewogene Ernährung unseren Hörsinn stärken kann, erfahren Sie in unserem Beitrag 5 Ernährungstipps für ein gesundes Gehör. Allerdings ist Ernährung ist nur einer von vielen Faktoren, mit denen sich eine Schwerhörigkeit vorbeugen lässt. Wie immer gilt: Wenn Sie erste Anzeichen einer Schwerhörigkeit bemerken, sollten Sie Ihr Gehör von einem HNO-Arzt untersuchen lassen.

Hörtest
Ein Hörtest ist die ideale Vorsorge und schafft Sicherheit.
Akustikersuche
Ein Hörakustiker berät Sie kompetent und kostenfrei.
Arztsuche
Finden Sie einen HNO-Arzt in Ihrer Nähe.
 

Diese Seite teilen:
Hörtest

Hörgeräte Beratung

Flo

KI-Assistent
Akustiker Suche

Hörgeräte
Newsletter-Anmeldung Newsletter-Anmeldung Willkommens-Geschenk: gratis eBook