So erhalten Sie die Funktionsfähigkeit Ihrer Hörsysteme
Wie jedes technische Gerät können auch Hörsysteme ihre Funktion nur dann optimal erfüllen, wenn man sie täglich pflegt und in regelmäßigen Abständen warten lässt. Auch technisch versierte Anwender sollten niemals versuchen, ein Hörgerät zu öffnen. Wartungs- und Reparaturarbeiten sollten man nur einem professionellen Hörakustiker anvertrauen. Moderne Hörgeräte sind komplexe Hightech-Systeme, bei denen jeder unsachgemäße Eingriff irreparable Schäden anrichten kann. Die Kosten für Reparaturen und die Wartung übernimmt in vielen Fällen zumindest anteilig die Krankenkasse.
Reinigung
Moderne Hörgeräte sind so konzipiert, dass sie Ihnen viele Jahre lang das Hören optimieren können. Voraussetzung dafür ist jedoch auch eine optimale Pflege. Da Hörgeräte direkten Hautkontakt haben, sollte die regelmäßige Reinigung der Geräte genauso selbstverständlich sein wie die tägliche Körperpflege.
An jedem Hörgerät lagern sich im Lauf eines Tages zwangsläufig Schmutz und Bakterien ab. Hinzu kommt das Cerumen, auch Ohrenschmalz genannt. Werden solche Ablagerungen nicht regelmäßig entfernt, kann es zur Verstopfung des Schallkanals führen. Dies kann das Hörerlebnis durch eine verschlechterte Klangqualität spürbar beeinträchtigen. Außerdem besteht die Gefahr, dass eindringender Schweiß zu einer Oxidation einzelner Komponenten der empfindlichen Elektronik im Inneren der Hörgeräte führt. Dies wiederum bedroht die Funktionsfähigkeit und verkürzt die Lebensdauer der Geräte.
Fassen Sie Ihre Hörgeräte nur mit sauberen und trockenen Händen an. Benutzen Sie zur Reinigung ausschließlich weiche und fusselfreie Tücher. Verwenden Sie keinerlei handelsüblichen Glas- oder Allzweckreiniger. Auch von Lösungsmitteln oder Alkohol ist dringend abzuraten.
Weitere Tipps zur Reinigung von Hörgeräten erhalten Sie hier.
Schutz vor Eis und Kälte
Wie schützt man seine Hörgeräte eigentlich in der kalten Jahreszeit? Am besten, indem man sie am oder im Ohr behält. Dennoch sind viele Hörgeräte-Träger versucht, die kleinen Hightech-Wunder aus den Ohren zu nehmen, um sie so vermeintlich vor der kalten Witterung besser zu schützen. Doch das Gegenteil ist der Fall: Solange die Hörgeräte im Kontakt mit der Haut bleiben, dient der Kopf als Wärmequelle. Aufgrund unserer relativ konstanten Körpertemperatur sind die Hörgeräte so nur minimalen Temperaturschwankungen um 37°C herum ausgesetzt. Werden die Hörgeräte jedoch herausgenommen und in die Manteltasche gesteckt, besteht an kalten Wintertagen die Gefahr, dass die Batterien einfrieren.
Schutz vor Sonne und Hitze
Wenn es im Sommer zum Urlaub in den Süden geht oder das heimische Thermometer die 40 Grad erreicht, stellt sich die Frage, ob diese Temperaturen den Hörgeräten schaden können. Das liegt ganz bei Ihnen. Auf keinen Fall sollten Sie Ihre Hörgeräte in der prallen Sonne liegen lassen oder sie an sehr warmen Tagen im Auto lagern. Denn dann können Geräte und Batterien durchaus Schaden nehmen.
Ansonsten gilt, wie im Winter: Wenn Sie die Hörgeräte wie gewohnt in oder hinter Ihren Ohren tragen, können ihnen extreme Temperaturen kaum etwas anhaben. Denn: Selbst, wenn die Außentemperatur stark ansteigt, ist unser Körper in der Lage, seinen Temperaturhaushalt zu regulieren. Unsere körpereigene Temperatur von 37 Grad wird also nicht überschritten. Das bedeutet, dass es auch hinter unseren Ohren selten wärmer als 38 Grad wird.
Da Sie Ihren Kopf an heißen Tagen ohnehin vor direkter Sonneneinstrahlung schützen sollten, kann eine Kopfbedeckung zweifach helfen: Sie schützt nicht nur Ihren Kopf, sondern auch Ihre Hörgeräte.
Schutz vor Nässe und Feuchtigkeit
Es gibt nicht nur sport-, sondern sogar wassersporttaugliche Hörsysteme: Spritzwassergeschützte Hörgeräte eignen sich bereits für einige sportliche Aktivitäten auf dem Wasser. Da es z.B. beim Segeln wichtig ist, die Ohren vor Bakterien und Salzwasser zu schützen, empfiehlt es sich, auf einen maßgeschneiderten Spritzwasserschutz für das eigene Gerät zurückzugreifen.
Wasserresistente Hörhilfen besitzen eine besondere Beschichtung und Membrane an den Geräteöffnungen, die Wasser abhalten und dennoch Schallwellen durchdringen lassen. So wird Trägern beispielsweise ein gutes Hörerlebnis beim Surfen und Wildwasser-Rafting ermöglicht. Diese Geräte müssen über eine ip68-Zertifizierung verfügen.
Es gibt einen erheblichen Unterschied zwischen lediglich wasserabweisenden und tatsächlich wasserdichten Hörgeräten. Letztere sind teurer, aber auch langlebiger als herkömmliche Modelle, denn mit ihnen kann man durchaus einmal Duschen, ohne dass die empfindliche Elektronik in Mitleidenschaft gezogen wird.
Allerdings bieten auch sie keinen 100-prozentigen Schutz vor Nässe. Infolgedessen sollte man seine Hörgeräte möglichst keiner Extremsituation aussetzen.
Wer auf Nummer sicher gehen will, legt seine Hörgeräte vor dem Schwimmen oder Tauchen ab. Am besten aufgehoben sind sie in einem Etui an einem trockenen, schattigen Ort. Denn nicht nur Feuchtigkeit, sondern auch übermäßige Hitze kann Hörgeräten zusetzen.
Sollten die Hörgeräte doch einmal nass werden, empfiehlt es sich, sie mit einem Reinigungstuch und passendem Pflegemittel zu säubern. Sie können auch über Nacht in eine Trockenbox gelegt werden.
Sind die Hörhilfen dennoch einmal ins Wasser gefallen, sollte man sie zum Hörakustiker bringen. Dieser kann beurteilen, ob Schäden entstanden sind und bietet zuweilen sogar Leihgeräte zur Überbrückung der Reparaturzeit an, damit Sie währenddessen nicht auf gutes Hören verzichten müssen.
Zu guter Letzt…
Beachten Sie bitte, dass die miniaturisierte Technik im Inneren Ihrer Hörgeräte sehr empfindlich auf Stöße reagiert. Lassen Sie sie daher niemals auf den Boden oder eine harte Tischplatte fallen. Am besten verwenden Sie beim An- oder Ablegen sowie beim Batterien-Tausch eine weiche Unterlage.
Auch vor bestimmten medizinischen Untersuchungen wie Röntgen, Ultraschall sowie Magnetresonanz- oder Computertomografien sollten Hörgeräte herausgenommen werden.
Allgemein gilt: Sobald Sie Ihre Hörgeräte für länger als nur einen Moment ablegen, sollten Sie diese ausschalten. Bei längerem Nichtgebrauch ist es zudem ratsam, die Batterie herauszunehmen.