Folgen einer Hörminderung vermeiden
Die Folgen einer unbehandelten Hörminderung können eine Vielzahl von negativen Auswirkungen auf die Lebensqualität haben: Menschen, die ihre Schwerhörigkeit nicht versorgen, leiden häufig unter Müdigkeit und Antriebslosigkeit. Laut einer Studie der Vanderbilt University in den USA ist die Tendenz zur Müdigkeit bei schwerhörigen Menschen sogar doppelt so hoch wie bei normal Hörenden – und das unabhängig vom Grad der Schwerhörigkeit.
Senken Hörgeräte das Risiko für Stürze und Depressionen?
Laut einer US-amerikanischen Studie erhöht schon eine Hörminderung ab 25 Dezibel das Risiko zu stürzen um fast das Dreifache; die Studie hat ebenfalls gezeigt, dass das Sturzrisiko für Hörgeminderte mit angepassten Hörgeräten erheblich sinkt (Lin/Ferrucci 2012).
Ebenfalls durch Studien belegt ist der Zusammenhang zwischen einem unversorgten Hörverlust und einer Depression. Männer seien davon besonders betroffen; laut einer französischen Langzeitstudie hätten schwerhörige Männer, die keine Hörgeräte tragen, ein um 43 Prozent erhöhtes Risiko, an einer Depression zu erkranken (Amieva et al. 2018).
Außerdem erhöht sich durch eine unbehandelte Schwerhörigkeit die Gefahr an Demenz zu erkranken. So haben Forscher in den USA ermittelt, dass Menschen mit unbehandeltem Hörverlust bis zu fünf Mal häufiger Demenz entwickeln (Lin 2011). Mehrere Studien zeigen, dass ein Tragen von Hörgeräten dies verhindern kann (z.B. Dawes et al. 2015, Amieva et al. 2018). Die genauen Zusammenhänge von Schwerhörigkeit und Demenz sind zwar noch unbekannt, Schwerhörige mit Hörgeräten haben jedoch nachweislich das gleiche kognitive Potential wie normal hörende Menschen.
Hörgeräte erhalten Vitalität und kognitive Leistungsfähigkeit
Die Versorgung einer Schwerhörigkeit mit Hörgeräten hilft nicht nur, diese Risiken zu verringern. Hörgeräte erhalten und erhöhen auch die allgemeine Vitalität: Studien erkennen einen Zusammenhang zwischen Schwerhörigkeit und geminderter körperlicher Leistungsfähigkeit. Demnach kann das Invaliditätsrisiko älterer Menschen bei unbehandelter Schwerhörigkeit um 31 Prozent steigen (Chen et al. 2015). Eine französische Langzeitstudie hat den Einfluss des Hörvermögens auf die kognitive Leistungsfähigkeit bei älteren Erwachsenen untersucht. Bei den Teilnehmern der Studie, die Hörgeräte tragen, konnte beobachtet werden, dass dies dem kognitiven Verfall – und damit einer Demenz – entgegenwirkt (Amieva et al. 2015).
Hörgeräte erleichtern die Kommunikation
Darüber hinaus erschwert eine Hörminderung die Kommunikation und belastet zwischenmenschliche Beziehungen. 88 Prozent der Teilnehmer einer Umfrage von TNS Infratest sehen ihre Hörminderung als Ursache für Probleme in sozialen Beziehungen. Hörgeräte helfen, diesen Problemen vorzubeugen. Dadurch tragen sie zu einer besseren Gesundheit und einer höheren Lebensqualität bei.