Was die kleinen Technikwunder alles können
Ob Smartphone, Fitness-Armband oder intelligente Armbanduhr: die Konnektivität elektronischer Geräte erleichtert unseren Alltag. Das gilt auch für Hörgeräte. Die Zeiten, in denen sie nur für eine Verbesserung der akustischen Wahrnehmung sorgten, sind längst vorbei. Konnektivität macht es möglich! Denn heutzutage lassen sich die kleinen Technikwunder mit zahlreichen Geräten verbinden und via App bedienen. Damit können ihre Träger dank Konnektivität viele zusätzliche Dienste nutzen, die im Alltag einen großen Mehrwert bieten.
Digitale Multitalente
Moderne Hörsysteme wandeln sich immer mehr zu digitalen Multitalenten. Die Basis bildet Konnektivität per Bluetooth, die störende Kabel längst überflüssig gemacht hat. Dank verschiedener Apps lassen sich die modernen Hightech-Systeme beispielsweise übers Smartphone steuern. Ähnlich wie beim Kopfhörer kann unter anderem die Lautstärke mit der Fernbedienung reguliert oder externe Audioquellen wie TV und Musikanlage ausgewählt werden. Die digitale Konnektivität von Hörgeräten ermöglicht darüber hinaus weitere Funktionen, wie Übersetzungen direkt ins Ohr oder die Messung von Daten zur Kontrolle des Gesundheitszustands. So lassen sich beispielsweise Schrittzähler oder auch ein Sturz-Detektor mit automatischer Notruf-Funktion in Hörgeräte integrieren. Konnektivität verbessert somit nicht nur die persönliche Lebensqualität, sondern auch die Sicherheit im Alter.
Konnektivität per Smartphone
Moderne Hörgeräte können mit Hilfe von Apps direkt über das Smartphone gesteuert werden. Dies vereinfacht die Bedienung und Einstellung der Hörgeräte erheblich. So können Anwender per Smartphone die Lautstärke der Hörgeräte regeln, aber auch Höhen und Bässe einstellen oder spezielle Hörprogramme für besondere Situationen auswählen – etwa in lauten Umgebungen oder zum Musik hören. Auch der Batteriestatus der Hörgeräte kann dank Konnektivität per Smartphone überwacht werden. Außerdem gibt es Apps mit praktischen Zusatzdiensten wie Hörtrainingsprogrammen und Hörtests. Einige Hersteller bieten mittlerweile auch eine teleaudiologische Betreuung und Beratung durch die Akustiker per Smartphone-App an – inklusive kleineren Einstellungskorrekturen.
Gehörlose und Schwerhörige können mit Hilfe von Apps Gesprochenes in Text umwandeln oder in ein Gebärdensprach-Video übersetzen. Außerdem senden Nothilfe-Apps im Falle eines Falles direkt einen Notruf zu Polizei oder Feuerwehr, manchmal mit GPS-Daten, damit sie möglichst schnell kommen. Gehen die Hörgeräte mal verloren, können sie per Smartphone unkompliziert geortet und schnell gefunden werden. Konnektivität unterstützt also in vielen Lebensbereichen.
Vernetzung mit Fernseher und Telefon
Hörgeräte lassen sich dank Konnektivität aber auch zur reinen Audio-Übertragung direkt mit Smartphone, Fernseher, Radio, Tablet, Notebook oder MP3-Player vernetzen, wenn diese Bluetooth-fähig sind. Neuere Hörgeräte haben Bluetooth meist als Standard integriert, andere Modelle nutzen einen Funkadapter. Dort sind Transmitter eingebaut, welche die Töne in ein Funksignal umwandeln und direkt an die Hörgeräte senden. Ähnlich funktioniert das auch beim Telefonieren: Hier lässt sich das Gespräch direkt vom Festnetz- oder Mobiltelefon an die Hörgeräte weiterleiten.
Multifunktionale Medizinprodukte
Auch im medizinischen Service gibt es dank Konnektivität und Cloud-Anbindung keine räumlichen Grenzen mehr. So kann der Hörakustiker die Feinanpassung der Hörgeräte in der Beratung zusammen mit dem Hörsysteme-Träger jederzeit aus der Ferne tätigen. Durch Konnektivität werden Hörgeräte aber auch zunehmend zu Smart Devices, mit denen die physische und mentale Gesundheit verbessert werden kann. Durch Messung der Vitalfunktionen und der Bewegung im Alltag erhalten Hörgeräteträger Einblicke in ihre körperliche Fitness. Die Auswertung zwischenmenschlicher Kommunikation liefert wichtige Einblicke in die mentale Verfassung und kann psychologische Therapieangebote erweitern.
Künstliche Intelligenz in Hörsystemen
Einige moderne Hörsysteme ermöglichen es ihren Nutzern, Hör-Profile per Smartphone zu speichern und die Einstellung der Hörgeräte daran anzupassen. Künstliche Intelligenz (KI) optimiert anhand dieser Klangbeispiele sowie aus den je nach Situation getroffenen Benutzereinstellungen, die situationsspezifische Höreinstellung und Mikrofonsteuerung. Dadurch wird das Hörerlebnis in lauten Alltagssituationen – wie an Bahnhöfen, Flughäfen oder bei Großereignissen – deutlich verbessert. Gleichzeitig erkennen die Hörgeräte ruhigere Umgebungen und passen die Einstellungen entsprechend an. Je mehr Lärmprofile gespeichert werden, desto exakter sind die Hörgeräte durch KI auf die Bedürfnisse und Gewohnheiten der Nutzer abgestimmt.
Die Entwicklung moderner Algorithmen geht sogar in die Richtung, dass die akustische Situation in unbekannten Umgebungen und bei unbekannten Stimmen funktioniert. Durch smarte Mikrofonsteuerung fällt es den Nutzern beispielsweise leichter, in lauten Umgebungen Gesprächen zu folgen.
Konnektivität im Smart Home
Durch die umfassende Digitalisierung und Konnektivität im Internet der Dinge stehen Hörgeräte-Trägern in Zukunft viele weitere Möglichkeiten offen. Zum Beispiel werden heute schon Streaming-Anwendungen in vernetzten Gebäuden getestet, bei denen Hörgeräte wichtige Signale und Hinweise von Hausgeräten empfangen. Dabei senden beispielsweise die Waschmaschine oder die Kaffeemaschine ein Signal über das Hörgerät direkt ins Ohr, wenn sie fertig sind. Oder aber das Garagentor öffnet sich automatisch, wenn sich der Hörgeräte-Träger nähert. Genauso lässt sich auch die Raumbeleuchtung programmieren: Wenn der Hörsystem-Träger den Raum betritt, wird es automatisch angeschaltet. Aber auch unterwegs wird Menschen mit Hör-Wearables das Leben spürbar erleichtert. So können beispielsweise auf Reisen Service-Nachrichten der Bahn zu Ankunftszeiten direkt übertragen werden und auch am Flughafen erhalten Hörgeräte-Träger dank Konnektivität auf Wunsch Informationen zu Abflugzeiten direkt auf ihr Hörgerät.
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