Hinter dem oder im Ohr getragen
Obwohl es mittlerweile immer mehr – vor allem jüngere – Schwerhörige gibt, die ganz bewusst auffällig bunte, individuell gestaltete Hörgeräte stolz als modisches Accessoire tragen, wünschen sich nach wie vor viele Hörgeräte-Nutzer eine dezente, von ihrem Umfeld kaum wahrnehmbare Hörhilfe. Hier haben sich bei der Mehrzahl der Träger zwei Bauformen etabliert: Hörgeräte, die im Ohr (kurz IdO oder IO) oder hinter dem Ohr (HdO) getragen werden.
Hörgerät-Typen I: Hinter-dem-Ohr-Hörgeräte
Besonders beliebt sind hierzulande Hörgeräte, die hinter dem Ohr getragen werden. Sie sind zwar nicht ganz so unauffällig wie Hörgeräte, die komplett im Ohr verschwinden. Aber die beliebten Geräte eignen sich für fast jeden Hörverlust und auch für besonders kleine Ohren. Mit ihrem eleganten Design schmiegen sie sich hinter die Ohrmuschel; von vorn kann man, bei genauem Hinschauen, einen transparenten Schlauch erkennen. Dieser transportiert den Schall zu einer Otoplastik, einem maßgefertigten Ohrpassstück, die in der Ohrmuschel sitzt. Auch hier gibt es verschiedene Ausführungen und Größen. Besonders unauffällig sind die sog. RIC- Hörgeräte- kurz für „Receiver in Canal“. In dem Gehäuse hinter dem Ohr sitzen nur der Empfänger und der Verstärker, das Verbindungsstück zum Lautsprecher, der in der Otoplastik im Gehörgang platziert wird, ist noch feiner als ein herkömmlicher Schallschlauch und ist praktisch nicht mehr erkennbar.
Wie legt man ein Hinter-dem-Ohr-Hörgerät (HdO) an?
Besonders beliebt sind Hörgeräte, die hinter dem Ohr getragen werden. Diese Geräte eignen sich für fast jeden Hörverlust. Von dem Gehäuse, das bequem hinter der Ohrmuschel Platz findet, wird ein transparenter Schallschlauch ins Ohr geführt.
Wie legt man ein Hinter-dem-Ohr-Hörgerät (HdO) mit Otoplastik an?
Hinter-dem-Ohr-Hörgeräte mit Schallschlauch werden vor allem bei stärkerem Hörverlust eingesetzt. Hier sitzt der Lautsprecher im eigentlichen Hörgerät. Der Schall wird durch einen kleinen Schlauch in ein individuell angepasstes Ohrpassstück – die sogenannte Otoplastik – geleitet, was auch bei hoher Hörgeräteleistung einen angenehmen Tragekomfort und eine hohe Klangqualität ermöglicht.
Hörgeräte-Typen II: Im-Ohr-Hörgeräte
Die Im-Ohr-Hörgeräte verbergen sich unauffällig im Gehörgang und sind von außen kaum, bis gar nicht mehr, zu erkennen. Bei dieser Bauform befindet sich die komplette Technik in einem kleinen Gehäuse, das individuell (passend zum Gehörgang des Trägers) angefertigt wird. IdO- Hörgeräte fangen den durch die Ohrmuschel kanalisierten Schall mittels kleiner Mikrofone auf, modifizieren ihn und leiten ihn auf kürzestem Weg direkt ans Trommelfell weiter; das sorgt für eine besonders brillante Klangübertragung. Ob ein IdO- Hörgerät in Frage kommt, hängt allerdings von der Größe und Beschaffenheit des Gehörgangs ab. Um sie zur Pflege und Reinigung aus dem Ohr zu nehmen, sind die Geräte mit einem kleinen Rückholfaden aus Nylon ausgestattet, der wie eine kleine Antenne ausschaut.
Im- Ohr- Hörgeräte gibt es in verschiedenen Ausführungen. Je nachdem wie tief sie im Gehörgang platziert werden, nennt man sie entweder ITC („In the Canal“)- also Geräte, die nur soweit in dem Gehörgang platziert werden, dass sie einen guten Halt haben. CIC- Hörgeräte („Completely in the Canal“) werden deutlich tiefer im Gehörgang platziert und sind nur zu erkennen wenn man direkt auf das Ohr schaut. IIC- Hörgeräte („Invisible in Canal“) sitzen so tief im Gehörgang, dass selbst der kleine Zugfaden kaum noch aus dem Ohr herausschaut und von einem Gesprächspartner nicht mehr wahrnehmbar ist.
Wie legt man ein In-dem-Ohr-Hörgerät (IdO) an?
Die Im-Ohr-Geräte verbergen sich unauffällig im Gehörgang und sind von außen kaum zu erkennen. IdO-Hörgeräte fangen den durch die Ohrmuschel kanalisierten Schall mittels kleiner Mikrofone auf, modifizieren ihn und leiten ihn auf kürzestem Weg ans Trommelfell weiter. Aufgrund ihrer geringen Größe eigenen sie sich vor allem bei leichten und mittleren Hörverlusten.
Wie setze ich ein CIC (Complete-In-Canal) Hörgerät ein?
Die CIC-Hörgeräte sind besonders kleine Geräte, die im Ohr getragen werden und direkt im Gehörgang (Complete-In-Canel) sitzen.
Für jeden Träger die passende Bauform
Aus diesem Spektrum unterschiedlicher Bauformen wählen Hörakustiker mit Expertise und Feingefühl das Modell aus, das am besten zu den persönlichen Wünschen, Erwartungen und medizinischen Anforderungen des Trägers passt. Sie empfehlen die geeignete Bauform und führen die notwendigen Anpassungen hinsichtlich Programmierung und Anfertigung von Ohrpassstücken aus. Daher ist die individuelle Beratung des Hörakustikers entscheidend dafür, dass der Nutzer von allen technischen Möglichkeiten und Vorteilen seines Hörgeräts bestmöglich profitiert.