Gesund durch den Corona-Herbst
Jetzt beginnt wieder die Zeit, in der wir uns vor Erkältungen, Mittelohrentzündungen und Corona schützen müssen. Erfahren Sie, wie unsere Psyche uns dabei hilft.
Auf einen Blick
- Stress schadet dem Immunsystem
- Sonnenlicht baut Stress ab
- Mit Spaziergängen Glückshormone erzeugen
Wenn der erste Frost in den Morgenstunden auf der Wiese glitzert, beginnt langsam wieder die Erkältungszeit. Gleichzeitig befinden wir uns mitten in der zweiten Welle der Corona Pandemie. Daher ist es jetzt umso wichtiger, sich um seine Gesundheit zu kümmern. Denn schon leichte Krankheitssymptome können schnell zu einer Quarantäne führen. Die Gesundheitsvorsorge begrenzt sich jedoch nicht nur auf das Körperliche, auch unser seelisches Wohlergehen hat starke Auswirkung auf unser Immunsystem. Ein Beleg hierfür ist der Placebo-Effekt: Dabei reicht es den Betroffenen an die Heilwirkung des eigentlich wirkungslosen Medikaments zu glauben, damit es Auswirkungen auf ihr Immunsystem hat. Deshalb ist es auch für die Gesundheitsvorsorge unerlässlich, sich um sein psychisches Wohlbefinden zu kümmern – und das vor allem in Zeiten von Corona.
Die Pandemie verschlimmert psychische Beschwerden
Die Einschränkungen und Veränderungen, die Corona mit sich bringt, verhindern in vielen Fällen, dass wir unseren gewohnten Routinen und Handlungsmuster nachgehen können. Gleichzeitig leiden viele Menschen unter Existenzängsten und haben Sorge um Angehörige, die zur Risikogruppe gehören. All dies verstärkt die Anspannung und psychische Belastung. Dies hat allerdings nicht nur schädliche Wirkungen auf unser Immunsystem. Großer Stress kann nämlich auch die Gefahr von Tinnitus und Hörsturz fördern.
Stress und Tinnitus
Stress löst nicht direkt Tinnitus aus, allerdings geben 26 Prozent der Menschen mit chronischem Tinnitus an, dass sie vorher starken Stress ausgesetzt waren. So fand das Zentralinstitut für seelische Gesundheit in Mannheim heraus, dass Menschen mit chronischem Tinnitus emotionale Eindrücke in den Gehirnarealen wahrnehmen, die mit den Hörbahnen vernetzt sind.
Stress und Hörsturz
Die genauen Ursachen für einen Hörsturz sind noch weitestgehend unbekannt, allerdings zeigen klinische Untersuchungen, dass der Großteil der Betroffenen vor dem Hörsturz akutem oder anhaltendem Stress hatten, berichtet das RKI.
Tipps zum Stress-Abbau
Um dem entgegenzuwirken, sollten Sie Entspannung in Ihren Alltag bringen. Mit unseren Tipps können Sie Stress reduzieren und kommen hoffentlich gesund durch den Corona-Herbst:
Stress reduzieren – leichter gesagt als getan
Das Offensichtlichste ist auch das Schwerste: Stress vermeiden. Am besten gelingt das, indem Sie Entspannungspausen in Ihren Alltag einbauen. Das kann ein Spaziergang in der Natur, ein Abend mit Buch in der Badewanne oder auch eine Folge des Lieblingspodcasts bei einer guten Tasse Tee sein. Alles, was persönlich entschleunigt und aus der Gedankenspirale herausholt, ist hilfreich. Sind Sie tagsüber einer größeren Geräuschkulisse ausgesetzt, dazu zählen auch Videomeetings und Telefonkonferenzen, sollte Sie unbedingt darauf achten, dass Sie Pausen vom Hörstress machen. Denn Hörstress belastet unser Immunsystem, da es unseren Körper auf Dauer viel Kraft kostet.
Bewegung ist wichtig für Kreislauf und gegen Stress
Die gute Nachricht: Es muss nicht unbedingt Sport sein. Tatsächlich hat bereits ein längerer Spaziergang einen positiven Effekt: Bewegung sorgt für eine bessere Durchblutung des Gehirns und dafür, dass Endorphine und Serotonin ausgeschüttet werden; diese wiederum bauen Stresshormone ab. Gleichzeitig ist Bewegung für unseren Kreislauf wichtig, der durch dauerhaften Stress ebenfalls herunterfahren kann.
Schaffen Sie sich neue Routinen
Das Wegfallen von Routinen ist für viele Menschen eine große Belastung, weil eine Art Verlässlichkeit im Alltag fehlt. Dagegen lässt sich jedoch leicht etwas unternehmen: Schaffen Sie sich neue Routinen. Gehen Sie beispielsweise immer nach dem Mittagessen eine kleine Runde spazieren, oder überlegen Sie sich ein Morgen- und Abendritual, beispielsweise nach Feierabend erst einmal eine Tasse Tee trinken und dabei den Ballast des Alltags abschütteln.
Bleiben Sie in Kontakt
Kontaktbeschränkungen und das Risiko einer Ansteckung sorgen dafür, dass sich das soziale Umfeld stark verkleinert und man Gefahr läuft zu vereinsamen. Deshalb ist es empfehlenswert, sich zur Videotelefonie zu verabreden. Vielleicht sogar immer zum gleichen Zeitpunkt, um gleich noch eine Routine einzuführen. Mit eine Bluetooth-Verbindung geht dies auch wunderbar mit Hörgeräten. Den persönlichen Kontakt zu engen Freunden oder Familienmitgliedern können Sie aufrechterhalten, indem Sie sich einfach zu einem gemeinsamen Spaziergang im Wald oder am See verabreden. So bleiben Sie nicht nur in Kontakt, Sie erleben auch etwas anderes und sammeln schöne Momente.
Nicht nur Pflanzen brauchen Sonnenlicht, auch unsere Psyche
Es dürfte hinreichend bekannt sein, dass unser Immunsystem Vitamin D benötigt, das wir in der Regel über das Sonnenlicht aufnehmen. Was allerdings nicht ganz so bekannt ist: Sonnenlicht wirkt sich erholend auf unsere Psyche aus. Um uns die erholende Wirkung des Schlafes zu schenken, wandelt unser Körper – sobald es dunkler wird – unser Glückshormon Serotonin in Melatonin um, das sogenannte Schlafhormon. Bei ausreichend Sonnenlicht wird dieser Prozess gebremst und das Glückshormon, welches auch Stress abbaut, wird länger im Körper behalten. Gleichzeitig sind wir durch das fehlende Melatonin weniger müde.
Vergessen Sie nicht die Erkältungsgefahr
Auch wenn Corona aktuell unser Leben beherrscht, dürfen wir nicht aus den Augen verlieren, dass jetzt im Herbst wieder Erkältungszeit ist – und auch vor einer Erkältung müssen wir uns schützen. Neben Halsschmerzen, Husten, Schnupfen und Fieber droht sonst auch schnell eine Mittelohrentzündung. Aus diesem Grund sollten Sie Ihre Ohren gut vor den Herbstwinden schützen, denn diese können die Entstehung einer Infektion fördern. Mittelohrentzündung tritt oft in Verbindung mit Erkältungen aus, dabei kann es nämlich vorkommen, dass das Mittelohr nicht mehr richtig belüftet wird. Gelangen dann auch noch Bakterien und Viren – wie wir sie bei einer Erkältung reichlich um uns haben – ins Ohr, dann ist die Mittelohrentzündung nicht mehr weit.
Die Einhaltung der allgemeinen Hygiene-Grundregeln schützt übrigens nicht nur vor Corona, sondern auch vor Grippe und Erkältung – das gilt auch für Träger von Hörsystemen. Desinfizieren Sie sich deshalb die Hände vor dem Griff an Ihre Hörgeräte. Scheuen Sie aber bei Problemen, trotz aller Vorsicht, nicht den Besuch beim HNO-Arzt der Hörakustiker. Und vergessen Sie nicht, sich Pausen zu gönnen und sich zu entspannen. Denn Stress schädigt unser Immunsystem. Bleiben Sie gesund.
Weitere Tipps gegen Mittelohrentzündungen und gegen den Herbstblues, finden Sie in unserem Blogbeitrag Mit gesunden Gehör durch den Herbst.
Wie Sie sich in Zeiten der zweiten Corona-Welle auch virtuell von Ihrem Hörakustiker helfen lassen können, erfahren Sie unter Remote-Support für Hörgeräte.