Fahrradfahren mit Cochlea-Implantaten

Fahrradfahren mit Cochlea-Implantaten

Für sportlich aktive Träger von Cochlea-Implantaten spielt Sicherheit eine entscheidende Rolle. Denn besonders bei Outdoor-Aktivitäten wie Radfahren ist ein zuverlässiges Gehör unerlässlich. Fahrradfahren mit Cochlea-Implantaten geht dabei völlig problemlos. Um die Hörleistung nicht zu beeinträchtigen, kommt es jedoch auf die Wahl des passenden Helmes an.

Fahrradfahren mit Cochlea-Implantaten ist ein großer Spaß, wie der 66-jährige Max Sailer bestätigt. Er ist begeisterter Fahrradfahrer und trägt seit Februar 2021 Cochlea-Implantate (CI). Diese nutzt er selbstverständlich auch beim Radfahren, denn ein gutes Gehör ist im Straßenverkehr unabdingbar.

„Ich fühle mich mit meinen CI sicherer im Verkehr, da ich die Fahrzeuge, Hupen, akustische Ampeln und andere Menschen höre“, erzählt Max Sailer. „Außerdem kann ich mich auf langen Radtouren mit Freunden und Bekannten problemlos unterhalten, während wir fahren. Zudem kann ich mein Lieblingsgeräusch genießen, das Schalten beim Radfahren.“

Jedes Geräusch ist ein Geschenk – Der Weg zurück zum Hören mit CI

Die Schwerhörigkeit des 66-Jährigen ist vererbt. In seiner Familie tragen mütterlicherseits alle Mitglieder – außer einer Cousine – Hörsysteme. Seit seinem 30. Lebensjahr verschlechterte sich das Gehör von Max Sailer zunehmend. Er musste sogar seinen Beruf als Narkosetechniker im Krankenhaus aufgeben, denn auch Hörgeräte halfen ihm damals nicht.

Das schlechte Gehör wurde insbesondere bei Operationen zum Problem, da er wichtige Informationen und Geräte nicht mehr hören konnte. Seine HNO-Ärztin empfahl ihm damals, sich Cochlea-Implatate einsetzen zu lassen.

Seit der Implantation des ersten CI im Februar 2021 hört er kontinuierlich besser: „Nach meiner Aktivierung genoss ich jedes Geräusch, aber ganz besonders die einfachen wie das Klicken der PC-Maustaste, vorbeischleichende Tiere im Gebüsch oder Kinderlachen in der Ferne“, berichtet er.

Im Frühling 2022 wurde auch links ein CI implantiert, seitdem hört er auf beiden Seiten gleichermaßen, auch räumlich. Von Anfang an war Max Sailer klar, dass er sein Gehör mit den CI trainieren muss. „Ich trug – und trage noch immer – meine Audioprozessoren so häufig wie möglich und freue mich jeden Morgen, sie aufzusetzen“, ergänzt er. „Außerdem hatte ich nie Angst davor, fremde Personen zu fragen, wenn ich ein Geräusch hörte, das ich nicht sofort benennen konnte.“

Fahrradfahren mit CI – mehr Sicherheit auf der Straße

Dass Fahrradfahren mit Cochlea-Implantaten einfach möglich ist, belegt auch seine rund 4.000 Kilometer lange Radreise, die Max Sailer bereits im Sommer 2022 durch Österreich, Deutschland und die Schweiz unternahm: Von seinem Wohnort in der Nähe von Gleisdorf fuhr er über Graz, Salzburg, München, Hannover, Bremen und Hamburg bis nach Cuxhaven.

Fahrradfahren mit CI
Fahrradfahren mit CI

Sein Ziel: Die Nordsee rauschen hören. Die Rückfahrt führte ihn unter anderem über Straßburg, Bregenz, den Starnberger See, Innsbruck, Villach, Klagenfurt und Marburg.

Sicherheit im Straßenverkehr ist beim Fahrradfahren mit CI – und zwar bei jeder Fahrt – sehr wichtig. Um sich im Fall eines Sturzes zu schützen, trägt Max Sailer beim Fahrradfahren mit Cochlea-Implantaten daher stets einen Helm. Dieser schützt nicht nur seinen Kopf, sondern auch die Audioprozessoren vor Schäden – ohne die Hörleistung zu beeinträchtigen.

Tipps für die Wahl des richtigen Helmes

Bei der Wahl des Helmes sollten CI-Träger einiges beachten:

  • Der Helm muss gut sitzen und darf nicht rutschen, denn nur so schützt er den Kopf – und auch die Audioprozessoren – im Fall eines Sturzes.
  • Damit die Audioprozessoren gut unter den Helm passen, sollte dieser großzügige Aussparungen im Ohrbereich bzw. in dem Bereich haben, in dem die Audioprozessoren sitzen.
  • Da Köpfe unterschiedlich sind und Audioprozessoren nicht immer an der gleichen Stelle sitzen, lässt sich pauschal kein bestimmter Helm empfehlen – jeder sollte selbst den individuell passenden Helm durch Ausprobieren und eine fachkundige Beratung finden.

Übrigens gilt das nicht nur für Fahrradhelme, sondern auch für alle anderen Helme.

Mit jedem Kilometer mehr hören

„Ich empfehle anderen sportlichen CI-Nutzern keine Angst zu haben, die Audioprozessoren auch beim Sport zu tragen“, sagt Max Sailer. „Sie geben den Trägern Sicherheit und sie können jedes Geräusch in der Umgebung genießen. Auch wenn man etwas länger nach dem richtigen Helm suchen muss, lohnt es sich.“

Mittlerweile hat der 66-Jährige einige Radreisen unternommen und ist mehrere tausend Kilometer mit Cochlea-Implantaten Fahrrad gefahren. „Ich höre wieder das Klackern, wenn beim Schalten die Kette auf das nächste Zahnrad rutscht. Ich höre die Kinder hinterm Haus jubeln und die Vögel zwitschern. Ich höre, wenn ich durch einen Laubhaufen fahre. Und ich höre das Wasser spritzen, wenn ich durch eine Pfütze fahren. Von Autos ganz zu schweigen“, freut er sich.

Mit Cochlea-Implantaten (CI) lassen sich viele Sportarten wie gewohnt ausüben. Dennoch sollten Sie ein paar Dinge beachten. Erfahren Sie in unserem Beitrag „Sport mit CI – mit Spaß aktiv!“, wie Sie aktiv bleiben und Ihre Audioprozessoren ausreichend vor Nässe, Staub und Sand schützen.

Hörtest
Ein Hörtest ist die ideale Vorsorge und schafft Sicherheit.
Akustikersuche
Ein Hörakustiker berät Sie kompetent und kostenfrei.
Arztsuche
Finden Sie einen HNO-Arzt in Ihrer Nähe.
 

Diese Seite teilen:
Hörtest

Hörgeräte Beratung

Flo

KI-Assistent
Akustiker Suche

Hörgeräte
Newsletter-Anmeldung Newsletter-Anmeldung Willkommens-Geschenk: gratis eBook