Emilia in Costa Rica

Fernreise mit CI: Schulaustauschjahr in Südamerika

Die 15-jährige Emilia, eine CI-Trägerin, verbringt ein ganzes Schuljahr in Costa Rica – und taucht in eine neue Sprache ein.

Fernreise mit CI: Ein unbekanntes Land, eine für sie völlig neue Sprache, fremde Menschen, eine spannende Kultur – Emilia, die beidseitig MED-EL Cochlea-Implantate (CI) trägt, sammelt während ihres Auslandsjahres viele Eindrücke, die sie nie mehr vergessen wird.

CIs ermöglichen ganz normales Leben

„Ich bin seit dem 10. August 2005 Trägerin eines Cochlea-Implantates. Dieser Tag hat mein Leben um 180 Grad gewendet. Da ich seit meiner Geburt aufgrund eines Gendefektes beidseitig komplett taub bin, war es mir zuvor nicht möglich, auch nur in irgendeiner Art und Weise zu hören“, erzählt die aus Monheim am Rhein stammende 15-jährige Emilia. Die zweite Implantation fand zu Beginn des Jahres 2009 statt. Ihre CIs ermöglichen Emilia heute das Hören und ein ganz normales Teenager-Leben. Sie macht alles, was Gleichaltrige auch machen.

Fernreise mit CI: Neue Kulturen entdecken

Emilia reist gerne, mag es, neue Kulturen zu entdecken und es fällt ihr auch relativ einfach, neue Sprachen zu sprechen. So kam bereits vor einigen Jahren in ihr der Wunsch auf, ein Auslandsjahr zu machen. Die Wahl fiel auf das spanischsprachige Costa Rica – genau diese Sprache wollte sie unbedingt lernen. Nach der erfolgreichen Bewerbung und nachdem einige organisatorische Dinge erledigt waren, startete Emilia in ihr Auslandsschulabenteuer. „Da meine Koffer zu schwer waren – auch aufgrund meiner CI-Batterien – habe ich bei der Fluggesellschaft nachgefragt, ob es möglich sei, dass mein Handgepäck ein wenig mehr wiegt, da ich aufgrund meiner Behinderung Hilfsmittel mit mir führen muss“, berichtet Emilia. „Das klappte.“

Endlich Surfen

In der ersten Woche in Costa Rica besuchte Emilia eine Sprachschule und startete parallel in der ‚normalen‘ Schule, wo sie sich von Beginn an sehr wohl fühlte. Mittlerweile ist sie schon ein halbes Jahr in Südamerika und auf ihrer Fernreise mit CI hat sie bereits einiges erlebt. Surf Camp, Schwimmen im Meer, Regenwald, Mitarbeit bei einem Schildkröten-Projekt. Dazu hat sie schon eine ganze Zahl an exotischen, wilden Tieren getroffen. Insbesondere auch die Schulferien hat Emilia intensiv genutzt.

Auf das Surf Camp hatte sie sich ganz besonders gefreut. Gemeinsam mit anderen Austauschschülern fuhr sie nach Santa Teresa, in der Provinz Puntarenas auf der Halbinsel Nicoya im Nordwesten von Costa Rica. „Vor unserem Haus konnte man sowohl den Regenwald als auch das Meer sehen“, sagt Emilia beeindruckt. „Es gab aber auch einen Pool und eine Chill-Area.“

Nach dem Frühstück ging es täglich für etwa zwei bis drei Stunden ins Wasser, dann wurde gegessen und entspannt. „Nachmittags haben wir uns meistens entschieden, nochmal surfen zu gehen, allerdings ohne Surflehrer“, erzählt sie. „Abends sind wir in Restaurants gegangen, haben gegrillt oder gekocht. Manchmal waren wir auch schnorcheln.“

Schildkröten vor dem Aussterben retten

Anschließend reiste sie nach Montezuma, um bei einem Schildkrötenprojekt mitzuarbeiten. Dabei ging es darum, bestimmte Schildkrötenarten vor dem Aussterben zu retten. „Wir haben zu zehnt auf einem kleinen Dachboden geschlafen. Was mich aber gar nicht gestört hat. Allerdings gab es so gut wie keinen Strom, weshalb ich mein Cochlea-Implantat nicht aufladen konnte“, berichtet Emilia. „Also habe ich zwei Wochen lang nur auf einem Ohr gehört. Das hat mich ziemlich genervt, weil ich mich beim Zuhören viel stärker konzentrieren musste.“ Sonst sei ihre durch die CIs gut versorgte und therapierte Taubheit nie wirklich ein größeres Thema gewesen.

Nach zwei Wochen ging es zurück zu Emilias Gastfamilie nach San Jose, wo sich die Ferien dem Ende neigten und wieder Alltag einkehrte.

Ob mit Cochlea-Implantat (CI) Musik hören, telefonieren oder reisen, hier erhalten Sie Tipps, die den Alltag mit Cochlea-Implantaten erleichtern.