Eine klangvolle Weltreise

Eine klangvolle Weltreise

Die Welt mit unseren Ohren entdecken

Nicht selten verwenden wir die Worte: „Das sieht ja aus wie im Urlaub“ oder „Das Essen schmeckt wie damals im Urlaub“. Aber gilt das auch für das Hören? Die Antwort ist JA! Auch wenn wir nicht oft darüber sprechen: Es gibt Geräusche und Töne, die uns direkt zurück in den letzten Urlaub versetzen.

Beginnen wir mit unserer Hauptstadt. Berlin – die Stadt, die niemals still steht. Überall findet man Baustellen und Presslufthammer. Läuten, Klingeln und Hupen von Autos und Straßenbahnen beherrschen das akustische Stadtbild. Mal ganz abgesehen von den riesigen Menschenmassen, die ihren Senf dazu geben. In den Hinterhöfen von Berlin hingegen herrscht eine dörfliche Geräuschkulisse.

Hamburg kommt im Vergleich zu Berlin recht ruhig daher. Mit Hamburg verbindet man akustisch den Hafen, Nebelhörner und Möwengeschrei. In München prägt unter anderem der Englische Garten die klangliche Wahrnehmung der Stadt: knirschender Kies, klackernde Bierkrüge und Blasmusik.

 

Über Deutschlands Grenzen hinweg

Für viele steht Flamenco als Synonym für die Musik Spaniens. Gesang, Tanz, Gitarre und klappernde Kastagnetten. Oder nicht zu vergessen die typischen Olé-Rufe eines Stierkämpfers in einer Arena, begleitet von den anfeuernden Zurufen der Zuschauer. Aber auch auf den Straßen Spaniens geht es hoch her. Wer bereits dort war, kann es sicher bestätigen: Spanier sprechen viel, laut und auch oft durcheinander.

Was verbinden wir Deutschen eigentlich mit der Hauptstadt Englands? Optisch sind es ganz klar die roten Busse und Telefonzellen, das Riesenrad namens London Eye, der Buckingham Palace mit seinen erstarrten Wachen und die berühmte Tower Bridge. Doch was hören wir, wenn wir an London denken? Die Antwort: den Klang des Big Ben. Wer den Big Ben sieht, hört im Kopf das Glockenspiel. Und wer die markante Melodie hört, sieht London vor sich. Und nebenbei bemerkt, wer denkt beim Soundtrack von Harry Potter nicht sofort an London?

Vorbeisausende Vespas, Kirchengesang, der Operngesang von Andrea Bocelli oder die Musik von Eros Ramazzotti – ganz klar, diese Töne und Geräusche erinnern uns an den letzten Urlaub in Italien. Hinzu kommt das bunte Treiben auf den Straßen Roms, die Melodie der temperamentvollen Sprache und die schimpfenden Ausrufe chaotischer Autofahrer.

 

Eine Reise in weite Ferne

Auch im außereuropäischen Ausland gibt es viele Orte, die wir mit Verkehrslärm in Verbindung bringen. Beispielsweise der Klang von hupenden Taxis in New York oder der Straßenlärm in Bangkok mit seinen unendlich vielen Tuk-Tuks.

Reisen wir weiter ins australische Sydney. Eine Oper im „Sydney Opera House“. Meeresrauschen. Der Klang eines Didgeridoos. Wer die schaurig-schönen Töne des Didgeridoo hört, muss nur die Augen schließen. Schon sieht man Kängurus durch Gras hüpfen und knollennasige Koalas gemütlich Eukalyptusblätter mampfen. Und auch sprachlich lassen sich die Australier leicht von anderen englischsprachigen Ländern unterscheiden. Denn Australier lieben Abkürzungen. So wird beispielsweise „Good day“ zu „G’day“ oder ein „Thank you“ zu „Ta“.

An welche Stadt denken Sie, wenn Sie den Song „Samba De Janeiro“ von Bellini hören? Richtig: an Rio de Janeiro in Brasilien. Das Land, in dem leicht bekleidete Damen zu Sambarhythmen ihre Hüften schwingen. Brasilien ist aber akustisch nicht nur für den Klang von Karnevalmusik bekannt, sondern auch für jubelnde Fußball-Fans, denn die Brasilianer gelten als besonders temperament- und stimmungsvoll. Ein Fußballspiel wird also dort nie langweilig.

Und was hören Sie, wenn Sie an Afrika denken? Der beinahe nervtötende Klang von Vuvuzelas, den wir noch von der Fußball-Weltmeisterschaft 2010 in Südafrika im Ohr haben. Afrikanische Trommeln und lebensfroher Gesang. Die Rufe wilder Tiere, wenn man mit dem Jeep nachts durch den Nationalpark fährt. Doch auch das Intro von Disneys König der Löwen haben Sie jetzt wahrscheinlich im Ohr. Wussten Sie, dass die Afrikaans sprechenden Afrikaner jede Menge witzige Begriffe kennen, wie beispielsweise Melkskommel und Kameelperd? Ein Melkskommel ist ein Milkshake, ein Kameelperd, wer hätte es gedacht, eine Giraffe. Kein Wunder, dass die Holländer sich über das Afrikaans kaputtlachen, denn für sie klingt es wie Baby-Niederländisch.

 

Wir haben nur wenige von vielen Geräuschen dieser Erde genannt.

Die meisten kommen Ihnen bekannt vor? Dann sind Sie definitiv schon weit gereist.

Falls nicht – auch kein Problem. Dann gibt es noch viel für Sie zu entdecken.

Achten Sie doch im nächsten Urlaub einmal bewusst darauf, welche besonderen Geräusche Sie in Ihrem Urlaubsland wahrnehmen.

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