Diagnose Labyrithitis: Mit Cochlea-Implantat Hörvermögen gerettet

Diagnose Labyrithitis: Mit Cochlea-Implantat Hörvermögen gerettet

Chris Christmann liebt Rockmusik und Festivals. Dann erhält sie die Diagnose Labyrinthitis. Sie bekommt ein Cochlea-Implantat (CI) und damit ihr Hörvermögen zurück.

Chris Christmann ging bereits als Jugendliche gerne mit ihren Freunden auf Festivals. Insbesondere kleinere Events mit maximal 6.000 Besuchern liebt sie. Vor fünf Jahren bekam sie dann plötzlich Halsschmerzen, was die Vorboten für eine schwere Mittelohrentzündung waren. Bis sie die Diagnose Labyrinthitis bekam, dauerte es jedoch noch eine Weile. „Mein Kopf war wie in Watte gepackt, ich hörte alles gedämpft, wie unter einer Taucherglocke“, erinnert sich Chris. „Ich bekam ein Antibiotikum und Nasenspray, aber es wurde nicht besser. Beim HNO-Arzt wurde dann ein Hörtest gemacht.  Dort stellte sich heraus, dass ich auf der linken Seite nichts mehr höre.“

Diagnose Labyrinthitis

In einer HNO-Klinik erhielt sie dann die Diagnose Labyrinthitis. Die Gehörschnecke war bereits angegriffen. Sie wurde mit dem Hinweis entlassen, dass sie 20 Prozent Schwerbehinderung beantragen könne, zudem riet man ihr, sich mit dem Thema Cochlea-Implantat (CI) zu befassen. „Das war ein Schock. Ich musste wieder in die HNO-Praxis und hatte das Glück, zu einer Vertretungsärztin zu kommen, die Expertin für CIs ist“, erzählt Chris Christmann. „Sie hat mir viele Ängste genommen und mich insgesamt wunderbar betreut.  Sie riet mir sehr dazu, mir ein Cochlea-Implantat einsetzen zu lassen.“

Was ist eine Labyrinthitis?

Labyrinthitis ist eine Entzündung des Innenohrs, die durch Infektionen, wie zum Beispiel eine Virusinfektion der oberen Atemwege, verursacht werden kann. Diese Entzündung betrifft das Labyrinth, das aus den Bogengängen und der Cochlea besteht und für das Gleichgewicht und das Hören verantwortlich ist. Die Symptome von Labyrinthitis können Schwindel, Gleichgewichtsstörungen, Hörverlust, Tinnitus und Übelkeit umfassen.

Wenn die Verknöcherung durch die Labyrinthitis zu weit fortgeschritten ist, kann man keine Hörimplantate mehr einsetzen, daher musste Chris schnell handeln und ließ die ersten Voruntersuchungen machen. „Durch die Operation hatte ich nichts zu verlieren, im Gegenteil.  Hätte ich sie nicht gemacht, wäre die Chance, links wieder hören zu können, vertan gewesen“, erklärt sie.

CI-Operation

Die CI-Operation dauerte sieben Stunden und damit deutlich länger als normal, da die Labyrinthitis bereits viel Schaden angerichtet hatte. „Am Donnerstag wurde ich operiert, konnte am Sonntag nach Hause und war bereits am Mittwoch darauf wieder mit meinem Mann beim Judas Priest-Konzert“, erzählt Chris Christmann. Direkt nach der OP wieder hören, konnte sie jedoch nicht. Zunächst musste alles abheilen, dann bekam sie den Audioprozessor. Die Anpassung erfolgte in einer Klinik, dort fanden auch die ersten Hörversuche statt. „Man muss das Hören mit dem Cochlea-Implantat regelrecht neu lernen“, beschreibt Chris die Situation.

Bei einem CI werden elektrische Impulse an die Hörnerven weitergeleitet. Das Hörzentrum im Gehirn muss lernen, diese Impulse als Geräusche und Sprache zu interpretieren. „Bei der Erstanpassung hörte ich erst mal nur ein Krachen und Piepen – etwas, das man gar nicht richtig definieren kann“, berichtet Chris Christmann. „Im Hörtraining mit Logopäden habe ich dann das Hören wieder Schritt für Schritt gelernt.“

Das Erste, was Chris Christmann wieder hören konnte, war Vogelgezwitscher, dann konnte sie einzelne Worte im Sprachrhythmus erkennen. „Es hat mir geholfen, dass ich immer viel Musik gehört habe, ich hatte ein gutes Rhythmusgefühl. Als ich nach wenigen Tagen das Wort „Lokomotive“ verstehen konnte, war das ein Durchbruch, der mich sehr berührt hat. Ich wusste, das Cochlea-Implantat funktioniert“, freut sich Christmann. Seitdem kommt sie alle sechs Monate ambulant in die Klinik, wo immer wieder Feinanpassungen vorgenommen werden.

Musik wieder genießen

Mittlerweile kann Chris Musik wieder richtig genießen. „Anfangs klang die linke Seite eher blechern, dann haben wir das ausbalanciert.  Aber ich bin sehr zufrieden damit, wie es jetzt ist“, erläutert die CI-Trägerin. „Ich höre Musik wieder als harmonische Einheit und kann auch Liedtexte verstehen. Ich bin sehr dankbar, dass ich rundum so gut versorgt worden bin. Das Cochlea-Implantat war für mich die absolut richtige Entscheidung.“

Ob mit dem Cochlea-Implantat (CI) Musik hören, telefonieren oder reisen, hier erhalten Sie Tipps, die den Alltag mit Cochlea-Implantaten erleichtern.

Hörtest
Ein Hörtest ist die ideale Vorsorge und schafft Sicherheit.
Akustikersuche
Ein Hörakustiker berät Sie kompetent und kostenfrei.
Arztsuche
Finden Sie einen HNO-Arzt in Ihrer Nähe.
 

Diese Seite teilen:
Hörtest

Hörgeräte Beratung

Flo

KI-Assistent
Akustiker Suche

Hörgeräte
Newsletter-Anmeldung Newsletter-Anmeldung Willkommens-Geschenk: gratis eBook