Besser hören im Klassenzimmer

Besser hören im Klassenzimmer

Wenn Hörimplantate den schlechten Noten den Kampf ansagen

Ein häufiger und doch oft unterschätzter Grund für schlechte Schulnoten kann eine Hörbehinderung sein. Schüler, die dem Unterricht aufgrund einer Hörbehinderung nicht richtig folgen können, werden von Eltern und Pädagogen fälschlicherweise oft als uninteressiert, faul oder gar weniger intelligent eingestuft.

Setzen, Sechs!

Oft heißt es: „Ihr Kind ist aufmüpfig, unaufmerksam, arbeitet nicht mit und sorgt im Klassenzimmer für Unruhe.“ Meist merken auch die Schüler selbst gar nicht, dass ihre Hörfähigkeit beeinträchtigt ist. Doch genau das kann schwerwiegende Folgen haben, denn Kinder, die nicht richtig hören, bleiben in ihrer Entwicklung zurück.

 

Je früher, desto besser

Wenn der Verdacht auf eine Hörminderung bei einem Kind besteht, sollten Eltern in jedem Fall handeln und einen Hörtest durchführen lassen. Denn je früher ein hörbeeinträchtigtes Kind eine Hörhilfe erhält, desto besser entwickelt sich das Sprachverständnis, welches in der Schule dazu beiträgt, dass Kinder besser mithalten können.

 

Die Einrichtung machts

Die Gestaltung eines Klassenzimmers kann dabei helfen, dass ein Kind mit Hörverlust und Hörimplantat bestmöglich hört. So verkürzen beispielsweise schallisolierende Decken die Nachhallzeit und Vorhänge und Gardinen absorbieren den Schall. Auch die Störgeräusche der Stühle können durch Gummiaufsätze an den Stuhlbeinen oder auch Teppichböden reduziert werden.

 

„Jetzt mal Ruhe im Klassensaal!“

Wichtig ist, die Lehrer von Anfang auf bestehende Hörbeeinträchtigungen hinzuweisen und sie gegebenenfalls über Hörimplantate aufzuklären. Denn nur so können sie sich bestmöglich auf das beeinträchtigte Kind einstellen.

Lehrer sollten rhythmisch und klar sprechen und Inhalte verstärkt visualisieren, zum Beispiel per Overheadprojektor oder Beamer. Ebenso ist es hilfreich, wenn Themen an der Tafel angekündigt und Hausaufgaben sowie wichtige Termine angeschrieben werden. Zudem sollten Lehrer beim Einsatz von Tonträgern dem Kind den Text zum Mitlesen geben, bei Filmen den Inhalt kurz vorher erläutern.

Lehrer sollten vor allem darauf achten, dass das betroffene Kind möglichst weit vorne im Klassenzimmer sitzt, um direkten Blickkontakt zum Lehrer und zu den Klassenkameraden zu haben. Auch ein ruhiger Sitznachbar und eine möglichst weite Entfernung zu lauteren Mitschülern sind von Vorteil. Und die Liste an Hilfestellungen lässt sich noch um viele Punkte erweitern.

 

Auf den Punkt gebracht

Ist das eigene Kind von einer Hörbehinderung betroffen, sollten Eltern nicht in Panik verfallen, denn dank modernster Technik und Forschung gibt es viele Möglichkeiten, einen Hörverlust auszugleichen und eine völlig normale Hörleistung zu erzielen. Es ist also absolut kein Problem mehr, dass Kinder und Jugendliche mit einer Hörbeeinträchtigung eine Regelschule besuchen – vorausgesetzt, die Rahmenbedingungen stimmen.

Weiterführende Infos: https://care.medel.com/wp-content/uploads/2018/09/MEDEL-Schule-und-CI.pdf

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