Raumakustik der besonderen Art

Raumakustik der besonderen Art

Konzertsäle, Opernhäuser & Co. – Hier spielt die Musik!

Es gibt zahlreiche Konzertsäle und Opernhäuser – angefangen von der Hamburger Elbphilharmonie und dem Gewandhaus in Leipzig bis hin zu internationalen Standorten wie Tokio, Buenos Aires oder Los Angeles. Doch egal, ob groß oder klein, ob wenige Musiker oder ein großes Orchester – ein Konzertsaal muss sich gut anhören! Um das zu garantieren, sind bestimmte, akustisch wirksame Maßnahmen unabdingbar. Denn ein schlechter Saal vernichtet selbst die besten Musiker.

Die wichtigsten akustischen Parameter im Überblick

Ist man auf der Suche nach einem optimalen Klangerlebnis, müssen einige unterschiedliche Faktoren zusammenspielen. Nicht zwangsläufig entstehen dadurch höhere Baukosten, denn ein guter Konzertsaal kostet meist nicht mehr als ein schlechter.

Hören Sie Ihr eigenes Echo?

Der Verlauf von Schallwellen lässt sich in einem Konzertsaal recht genau ermitteln. So kann beispielsweise gemessen werden, wie viel Schallenergie an welchem Punkt des Saales ankommt, wie lange der Nachhall andauert, wo sich eventuelle unerwünschte Brennpunkte befinden und ob es störende Echos gibt. All das ist gut objektivierbar und  wird unter dem Begriff der Physik zusammengefasst.  Normalerweise dauert der Nachhall in einem Opernhaus oder einem Konzertsaal 1,5 bis 2 Sekunden an, wohingegen er in großen Kirchen oft über fünf Sekunden lang ist. Es gilt die Faustregel: Je länger der Nachhall, desto lebendiger der Raum.

Unterschiedliche Hörgewohnheiten, unterschiedliche Wahrnehmung

Auch wenn der Schall in einem Saal gleichmäßig austariert ist, kann es sein, dass die Zuhörer, die sich in diesem Saal oder Raum befinden, nicht mit dem Klang zufrieden sind. Der Grund dafür ist einfach, denn jeder Mensch hat ganz unterschiedliche Hörgewohnheiten, jedes Orchester spielt ein klein wenig anders und jede Art von Musik, Klassik oder Pop, Oper oder Rock, benötigt einen andersartigen Rahmen.

Die Gestaltung der Oberflächen

Nicht nur die Form, sondern auch die Gestaltung der Oberflächen innerhalb eines Raumes oder eines Konzertsaales ist für die Akustik mitverantwortlich. Plüschsessel, schwere Vorhänge, Polsterungen, Stoffdekorationen der Logen und auch Teppiche schlucken den Schall. Glatte Flächen aus Holz, Wandputz oder Stein dagegen reflektieren ihn.

Die Sitze eines Saales haben also einen ähnlich großen Einfluss auf die Akustik wie Wände, Decke und Boden. Form und Material der Sitze müssen daher sehr sorgfältig ausgewählt werden. Dieser Auswahl gehen meist zahlreiche Tests im Schalllabor voraus. Dabei müssen sogar ländertypische Unterschiede beachtet werden, da Italiener beispielsweise ihre Mäntel mit in den Zuschauerraum nehmen und diese ebenfalls den Schall dämpfen.

Aus diesen Gründen müssen sich Konzertsaalakustiker für jeden konkreten Saal immer wieder  aufs Neue individuelle, auf den Raum sowie die Musik zugeschnittene Lösungen einfallen lassen.

Konzertsaalformen

Einer der wichtigsten Faktoren ist die Form des Konzertsaales. Grundsätzlich unterscheidet man drei verschiedene Raumformen:

Ein langgestreckter Quader ist wohl die klassischste Form eines Konzertsaales. Sie gleicht einer Schuhschachtel. Das bedeutet, der Grundriss ist rechteckig, halbelliptisch oder elliptisch. Es gibt flache Galerien und ein breites Parkett.

Das Gegenstück hierzu: der Weinberg. Dieser zeichnet sich aus durch aufgefächerte, mitunter leicht sich überlappende Schrägen, die um eine Mittelbühne angeordnet sind, wobei sie sich in ihre Richtung absenken.

Neben diesen beiden Hauptformen existieren akustisch variable Säle. Dabei handelt es sich, wie der Name schon sagt, um Säle, die in ihrer Größe variabel verändert werden können. Beispielsweise gibt es hinter den Zuhörer-Rängen leere Räume, die bei einem großen Orchester geöffnet und bei Kammermusik und kleinen Orchesterbesetzungen verschlossen bleiben. Um den Saal dabei nur akustisch und nicht optisch zu verändern, werden Sichtblenden verwendet.

Drei Akustiken

Wer glaubt, dass Konzertsäle nur eine Akustik besitzen, liegt falsch. Denn insgesamt sind es drei – ausgerichtet an der Perspektive des Publikums, des Dirigenten und der Musiker.

Am wichtigsten ist die des Publikums, das versteht sich von selbst. Das wahrgenommene Klangbild des Konzertsaales soll dazu dienen, die künstlerische Darbietung abzurunden und den richtigen Rahmen zu setzen.

Die zweite akustische Charakteristik eines Konzertsaales betrifft den Dirigenten. Vor den Musikern stehend, nimmt er ein viel stärkeres, lauteres und kraftvolleres Klangbild wahr.

Die letzte Raumakustik klingt im Ohr der Musiker. Hierbei geht es darum, das Zusammenspiel miteinander zu synchronisieren. Dies erfordert ein präzises Hören aller Instrumentengruppen untereinander. Damit es nicht zu einer Verdeckung und Überlagerung von Klängen kommt, sind unterstützende Reflexionen der Podiumsbegrenzungen und der Decke unentbehrlich.

Ein optimales Klangbild existiert oftmals nicht von Anfang an. Es entwickelt sich meist erst nach einer Eingewöhnungsphase. Nach und nach kommt es dann zu einem perfekten Zusammenspiel von Raum, Dirigent, Klangkörper, Musiker und Publikum.

Die besten Konzertsäle der Welt

Die Liste weltweiter Konzertsäle ist lang. Allein in Deutschland gibt es mehr als 30 Konzerthäuser oder Philharmonien. Dabei bilden Berlin, Leipzig, Hamburg, München, Stuttgart, das Ruhrgebiet und der Niederrhein die Zentren.

Die nachfolgenden Konzertsäle sind nicht nur architektonisch ein wahres Highlight. Auch ihre unvergleichliche Akustik macht sie zu den Besten der Welt:

  • Suntory Hall, Tokio
  • Teatro Colón, Buenos Aires
  • Boston Symphony Hall
  • Bridgewater Hall, Manchester
  • KKL, Luzern
  • Musikvereinssaal, Wien
  • Concertgebouw, Amsterdam
  • Konservatoriumssaal, Moskau
  • Carnegie Hall, New York
  • Petersburger Philharmonie
  • Elbphilharmonie, Hamburg
  • Gewandhaus, Leipzig
  • Walt Disney Concert Hall, Los Angeles
  • Sapporo Concert Hall, Japan

Mit dem Hörgerät im Konzert

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In unserem zweiten Teil dieses Blogbeitrags berichten wir darüber, wie sich Ihr Hörgerät während eines Konzertes verhält und wie Sie ganz ohne Probleme das Konzert genießen können.

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