Macht Rauchen schwerhörig?

Tabakkonsum schadet auch unseren Ohren

Aktives und passives Rauchen beeinträchtigt die Gesundheit auf vielfältige Weise. Es kann auch die Hörleistung beeinflussen, wie verschiedene Studien zeigen.

Am 31. Mai ist Weltnichtrauchertag. In diesem Jahr stellt er Herzerkrankungen als Folge von Tabakkonsum in den Mittelpunkt. Schließlich gelten Herz-Kreislauf-Erkrankungen als weltweit häufigste Todesursache und das Rauchen ist der zweithäufigste Auslöser dafür. Kein Wunder, dass bereits verschiedene Aktionen den Tabakkonsum einschränken wollen – vom Werbeverbot im Fernsehen bis zu Schreckensbildern auf Zigarettenschachteln. In Deutschland lässt sich mehr als jeder Vierte (28 Prozent) davon nicht abschrecken und greift trotzdem zum Glimmstängel.

Rauchen beeinträchtigt auch unsere Ohren

Dabei belästigt der Qualm nicht nur die Mitmenschen, sondern führt neben den bekannten Erkrankungen in den Bereichen Herz/Kreislauf und Atemwege bei vielen weiteren Organen zu Schädigungen. Nur die wenigsten wissen, dass zum Beispiel auch unser Ohr von aktivem und passivem Rauchen beeinflusst wird.

So zeigen diverse Studien, dass die Wahrscheinlichkeit für Hörminderungen bei Rauchern höher ist als bei Nichtrauchern. Aber auch Passivraucher erleiden häufiger einen Hörverlust als Menschen, die keinem Zigarettenrauch ausgesetzt sind. Das berichtet die Fördergemeinschaft Gutes Hören.

Genaue Wirkung ist noch unbekannt

Warum genau der Tabakqualm das Gehör beeinträchtigt, konnten die Forscher noch nicht nachweisen. Möglich wäre zum Beispiel, dass er direkt auf das Innenohr einwirkt. Hier könnten Rauchpartikel die Haarzellen in der Gehörschnecke schädigen, welche die Nervenimpulse für das Gehirn erzeugen. Die Schwerhörigkeit ist aber vielleicht auch eine Nebenwirkung der nikotinbedingten Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Jedenfalls gilt sowohl für Aktiv- als auch für Passivraucher: Je länger und je mehr jemand raucht, desto größer ist das Risiko eines Hörverlusts.

Neben dem beeinträchtigten Gehör kann der Tabakrauch zu weiteren Ohr-Erkrankungen führen. So sind zum Beispiel Mittelohrentzündungen bei Passivrauchern häufiger als bei Menschen, die keinen Zigarettenrauch einatmen. Dies gilt für jede Altersstufe, auch Kinder können durch das Passivrauchen geschädigt werden.

Gesunder Lebensstil hilft

Der beste Schutz für das Gehör ist daher natürlich ein Verzicht auf das Rauchen – auch für die allgemeine Gesundheit. Aber auch ein gesunder Lebensstil kann zu gutem Hören beitragen. Dazu gehören regelmäßige Bewegung an der frischen Luft, eine ausgewogene Ernährung, das Vermeiden von Lärm sowie ausreichende Ruhephasen – vor allem nachts beim Schlafen.

Wer trotzdem erste Schwierigkeiten beim Hören oder Verstehen anderer Menschen bemerkt, sollte zur ersten Einschätzung einen Online-Hörtest absolvieren. Bei Bedarf empfiehlt sich dann ein möglichst früher Besuch bei einem Hörakustiker oder HNO-Arzt. Er kann genauere Messungen durchführen, persönliche Fragen beantworten und optimale Gegenmaßnahmen empfehlen.

Mehr Tipps zum richtigen Schutz des Gehörs finden Sie auch auf unserer Seite „Schutz + Vorbeugen“.

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