Unser Ohr im Berufsalltag

Unser Ohr im Berufsalltag

Ob beim Musikhören, beim Gespräch mit dem Partner oder beim Hupkonzert im Auto – unser Ohr ist immer aktiv mit dabei. Im Berufsalltag ist das nicht anders: Meetings, Telefonate und Teamarbeit. Das sind alles Aufgaben, die unser unsere Ohren fordern. Doch was passiert, wenn das Gehör nachlässt? Für Menschen mit Hörverlust kann der Arbeitsplatz schnell zu einer Herausforderung werden. Gespräche mit Kollegen, das Erkennen von Warnsignalen oder das Mitwirken in Meetings werden zu Hindernissen.

Was sind die Folgen von Hörverlust im Berufsalltag?

Hören im Berufsalltag ist zentral, denn egal ob im Büro oder in der Produktion – Menschen müssen miteinander kommunizieren und sich in Meetings, am Fließband und z.B. am Telefon verständigen. Wer schlecht hört, muss sich oft bei Kollegen nach dem Gesagten erkundigen. Das wird schnell zu einer Belastung für die Betroffenen:

  • Kommunikationsprobleme: In Meetings, Telefonaten oder auch im persönlichen Austausch mit Kollegen kann Schwerhörigkeit dazu führen, dass wichtige Informationen verloren gehen.
  • Stress: Wer sich ständig anstrengen muss, um Gesprächen zu folgen, ist schneller erschöpft und mental ausgelaugt. Die kontinuierliche Belastung führt zu Stress und burnoutähnlichen Symptomen wie Konzentrationsproblemen und Reizbarkeit.
  • Karriere-Nachteile: Viele Betroffene ziehen sich aus Unsicherheit zurück oder erleben Vorurteile am Arbeitsplatz. Ein Rückzug im Job kann sich auch negativ auf die berufliche Karriere auswirken. Das liegt auch mitunter daran, dass am Arbeitsplatz nicht ausreichend Unterstützung durch geeignete Hilfsmittel bereitgestellt wird oder sowohl Mitarbeiter als auch Arbeitgeber nicht ausreichend für das Thema sensibilisiert sind.

Besonders kritisch wird es in Berufen, in denen Kommunikation eine Schlüsselrolle spielt, wie im Kundenservice, in Führungspositionen oder in der Lehre.

In einer Civey-Umfrage aus dem Jahr 2019 berichteten 40 Prozent der unversorgten Betroffenen (d.h. Schwerhörige, die keine Hörgeräte tagen) über ein gemindertes Selbstvertrauen im Arbeitsalltag. 17 Prozent fühlen sich am Arbeitsplatz isoliert. 34 Prozent der hörgeminderten Menschen ohne Hörgeräte sagten aus, dass sie sich gehemmt fühlen, Verantwortung im Job zu übernehmen.

Um dem entgegenzuwirken, sollte ein Hörtest gemacht werden, um zu wissen, ob eine Schwerhörigkeit besteht. Liegt eine Schwerhörigkeit vor, kann ein HNO-Arzt eine Verordnung für Hörgeräte verschreiben. In Deutschland erhalten gesetzlich Versicherte Hörgeräte aufzahlungsfrei verordnet, sie zahlen selbst nur die Rezeptgebühr. Ein Hörakustiker berät bei der Auswahl von geeigneten Hörgeräten und nimmt die Feineinstellungen vor.

Hörgeräte: Endlich wieder hören können

Die Technologie von Hörgeräten hat sich in den letzten Jahren rasant entwickelt. Features wie Geräuschunterdrückung, Bluetooth-Verbindung oder individuelle Hörprofile machen sie zu hilfreichen Begleitern im Berufsalltag – dies zeigt auch die EuroTrak-Studie aus 2022. Denn 95 Prozent der Hörgeräteträger sagen, dass Hörgeräte am Arbeitsplatz für sie nützlich sind. 59 Prozent aller Hörgeräteträger sind der Meinung, dass sie sich schon früher hätten versorgen lassen sollen. 66 Prozent geben an, dass sich durch das Tragen von Hörgeräten ihr Sozialleben verbessert hat.

Darüber hinaus bringt ein Hörgerät weitere nützliche Vorteile mit sich:

  1. Diskretion: Dank der neusten Technologie sind moderne Hörgeräte heutzutage oft so klein, dass sie kaum sichtbar sind.
  2. Effizienz: Wer besser hört, kann sich stärker einbringen und Entscheidungen klarer kommunizieren. Das steigert nicht nur die Produktivität, sondern auch das Selbstbewusstsein.
  3. Gesundheit: Kommunikationsschwierigkeiten mit Mitmenschen verursacht Stress für die Betroffenen. Passende Hörgeräte können hier Abhilfe schaffen und den Stresspegel der Beeinträchtigten deutlich senken.

Hören am Arbeitsplatz: Wie kann optimale Hörakustik am Arbeitsplatz aussehen?

Hörgeräte allein reichen in manchen Fällen nicht aus, um Menschen mit Hörproblemen den Berufsalltag zu erleichtern. Um eine barrierefreie Arbeitsatmosphäre zu schaffen, können weitere Maßnahmen im Job hilfreich sein:

  • Technische Hilfsmittel: In vielen Büros werden moderne Kommunikationshelfer wie Konferenzsysteme genutzt, die mit Hörgeräten kompatibel sind. Gesprochenes kann so viel besser verstanden werden, da es direkt auf die Hörsysteme gestreamt werden kann.
  • Akustische Optimierungen: Schallschluckende Materialien in den Büros, wie Vorhänge, Regale, genügend Abstand zwischen den einzelnen Arbeitsplätzen und ruhige Besprechungsräume helfen dabei, die Arbeitsumgebung klangtechnisch zu verbessern und den Geräuschpegel zu reduzieren.
  • Raumgestaltung: Generell sollte die Akustik eines Büroraums so gestaltet werden, dass alle Mitarbeitende konzentriert und möglichst ungestört arbeiten können. Dies ist vor allen Dingen in Großraumbüros, in denen wenige bis gar keine Rückzugsorte vorhanden sind, gar nicht so einfach. Doch eine optimale Inneneinrichtung kann zur Geräuschkontrolle und Lärmminderung erheblich beitragen.

Das Gehör: Ein Sinnesorgan, das die ganze Zeit aktiv ist

Unser Ohr ist wirklich faszinierend: Es schafft uns Zugang zu malerischen Klangwelten, lässt uns an Gesprächen teilnehmen und unsere Umwelt wahrnehmen. Umso tragischer ist es, wenn wir diese Fähigkeit plötzlich verlieren und unter Hörverlust leiden.

Nicht nur privat, sondern auch beruflich ziehen sich Menschen mit einem Hörverlust oftmals zurück. In unserer modernen Welt gibt es aber glücklicherweise Hilfsmittel, die eine Schwerhörigkeit, auch wenn sie nur leicht ist, ausgleichen können. Besonders am Arbeitsplatz können intelligente Hörgeräte und eine gute Akustik helfen, wieder voll an allen beruflichen Herausforderungen teilnehmen zu können. Ein Hörverlust ist kein Hindernis, sondern nur eine Herausforderung, die mit einer frühzeitigen und guten Hörversorgung ausgeglichen werden kann.

Wann haben Sie das letzte Mal Ihr Gehör überprüft? Bei Unsicherheiten kann ein Hörtest Klarheit verschaffen. In solchen Fällen sind speziell ausgebildete Hörakustiker und HNO-Ärzte die richtigen Ansprechpartner. Um den passenden Experten in Ihrer Nähe zu finden, steht Ihnen unser praktischer Suchservice zur Verfügung.

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