In-Ear-Monitore schützen Künstlerohren

In-Ear-Monitore schützen Künstlerohren

Von Beethoven bis Ozzy Osborne: Viele Musiker leiden an einer Schwerhörigkeit oder Tinnitus und müssen ihre Karriere vorzeitig beenden. Mit In-Ear-Monitoren (IEMs) können Musiker ihr Gehör schützen.

Hörschäden, wie Schwerhörigkeit oder Tinnitus, sind in der Musikbranche keine Seltenheit. Berühmte Musiker wie Beethoven, Ozzy Osbourne und der deutsche Rapper Sido haben alle eines gemeinsam: Sie litten oder leiden unter einer Hörminderung. Dies zeigt, wie wichtig es ist, dass Musiker ihre Ohren ausreichend schützen. Lärm durch ständige hohe Lautstärken, sei es durch Live-Auftritte oder Proben, setzen dem Gehör stark zu und können irreparable Schäden verursachen.

Ludwig van Beethoven ist geschichtlich wohl das bekannteste Beispiel für einen Musiker, der trotz schwerer Hörschäden erfolgreich komponierte. Ende zwanzig begann der Hörverlust bei Beethoven, in seinen 40ern war der berühmte Komponist fast vollständig taub. Trotzdem schuf er einige seiner bedeutendsten Werke, darunter die 9. Sinfonie, als er praktisch nichts mehr hören konnte. Er „fühlte“ die Töne, indem er einen Stift gegen den Resonanzboden seines Klaviers presst, um die Vibrationen zu spüren.

Schwerhörigkeit und Tinnitus – von Eric Clapton bis Sido

Musiker sind besonders anfällig für Hörschäden, da sie oft extremem Lärm in ihrer Umgebung ausgesetzt sind. Tinnitus, ein ständiges Klingeln in den Ohren, betrifft viele Künstler wie Eric Clapton oder Lars Ulrich von Metallica. Phil Collins und Neil Young mussten ihre Karrieren teilweise aufgrund ihrer Schwerhörigkeit anpassen. Und der Rapper Sido klagt aktuell über eine erhebliche Hörminderung auf seinem linken Ohr.

In-Ear-Monitore schützen effizient vor Lärm

Mittlerweile gibt es technische Lösungen, um Hörschäden an Musikerohren vorzubeugen. In-Ear-Monitore schützen das Gehör effizient. Diese Geräte werden im Ohr getragen und bieten die Möglichkeit, die Lautstärke individuell zu regeln. Sie schützen das Gehör, indem sie laute Umgebungsgeräusche herausfiltern. Im Vergleich zu herkömmlichen Ohrstöpseln bieten sie einen klareren Sound und verhindern gleichzeitig, dass Musiker hohen Dezibelwerten ausgesetzt sind. Durch die präzise Klangwiedergabe können Künstler ihre Performance besser kontrollieren: Leadsänger hören sich selbst besser, ohne von der Bassdrum einen Meter hinter sich überwältigt zu werden.

Wie funktionieren In-Ear-Monitore?

In-Ear-Monitore schützen Musikerohren, indem sie den Schall direkt in die Ohren leiten, ohne dass Umgebungsgeräusche den Klang stören. Die kleinen Geräte erhöhen das Signal-Rausch-Verhältnis, das heißt, sie liefern mehr Signale (Musik) und weniger Rauschen. Dabei werden Geräusche wie begeisterte Fans, das Beschallungssystem oder akustisch reflektierte Echos unterdrückt. IEMs arbeiten mit speziellen Filtern, die die Lautstärke auf einem sicheren Niveau halten und gleichzeitig eine klare Klangwiedergabe ermöglichen. Dank moderner Technik können Musiker sogar den Anteil an Lärm aus der Umgebung, den sie hören möchten, einstellen. So wird verhindert, dass sie ihre Lautstärke unnötig erhöhen. Die Hörsysteme für In-Ear-Monitoring werden in der Regel mittels Ohrabdruck beim Hörakustiker maßgefertigt.

Hörschäden vorbeugen, ist besser als heilen

Um einer Hörminderung vorzubeugen, ist es empfehlenswert, dass Musiker ihr Gehör proaktiv von Anfang an schützen. Denn tägliche hohe Dezibel-Belastungen können langfristig zu irreversiblen Hörschäden führen. Mit In-Ear-Monitoren und einer angepassten Lautstärke während der Proben und Auftritte lässt sich eine Schwerhörigkeit oder ein Tinnitus effektiv vorbeugen.

Zudem empfiehlt sich für Musikschaffenden auch der regelmäßige Gang zum HNO-Arzt. Mit einem Hörtest lässt sich schnell feststellen, ob eine Hörminderung vorliegt.

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