Natürliche Hausmittel gegen Ohrenschmerzen?

Natürliche Hausmittel gegen Ohrenschmerzen?

Beginnende Ohrenschmerzen werden gerne mit Hausmitteln behandelt. Die einen schwören auf Zwiebelsäckchen, die anderen auf die Wärme von Rotlichtlampen. Doch welche Hausmittel gegen Ohrenschmerzen helfen wirklich?

Ohrenschmerzen sind quälend. Sie treten oft plötzlich auf und rauben uns den Schlaf. Besonders Kinder bekommen schnell heftige Ohrenschmerzen. Was tun, wenn die Ohren Alarm schlagen?

Es gibt einige erprobte Hausmittel gegen Ohrenschmerzen, die Sie nutzen können. Besonders so lange kein Fieber auftritt und es sich eher um mildere Schmerzen im Ohr handelt, lindern Hausmittel die Ohrenbeschwerden. Allerdings gibt es auch einige eher skurrile oder gefährliche Methoden, von denen Sie lieber die Finger lassen sollten.

Die Ursachen für Ohrenschmerzen sind vielfältig. Von Mittelohrentzündungen über Gehörgangentzündungen oder Verletzungen im Ohr bis hin zum Verschluss des Gehörgangs – es gibt viele Auslöser für Schmerzen im Ohr.

Auf jeden Fall gilt: Infektionen, Erkältungen oder Mittelohrentzündungen gehen oft mit Ohrenschmerzen einher. Diese können sehr unangenehm und schmerzhaft sein. Bei großen Schmerzen, hohem Fieber und länger anhaltenden Ohrenschmerzen sollten Sie immer einen HNO-Arzt aufsuchen. Denn Ohrenschmerzen sind Symptome von unterschiedlichen Krankheiten und betreffen sowohl das Außen-, Mittel- sowie das Innenohr. Nehmen Sie Ohrenschmerzen deshalb ernst!

Haben Kinder besonders oft Ohrenschmerzen?

Kinder im Alter von sechs Monaten bis sechs Jahren leiden sehr oft unter Mittelohrentzündungen oder anderen Infektionen im Ohr. Hier können Sie mit Hausmittel kurzfristig Abhilfe schaffen. Trotzdem sollten Sie einen Arzt konsultieren, damit die Ohren Ihrer Kleinen nicht zu Schaden kommen.

Zirka 75 bis 95 Prozent aller Kinder machen in ihren ersten drei Lebensjahren eine Mittelohrentzündung durch. Diese ist meistens sehr schmerzhaft. Dass sie so anfällig dafür sind, liegt auch daran, dass sie sich im Wachstum befinden und noch eine viel kürzere und engere Ohrtrompete haben als Erwachsene. Auch bei kleinsten Entzündungen schwillt diese schnell zu und beeinträchtigt den Druckausgleich sowie den Abfluss von Flüssigkeiten. Dies begünstigt die Entstehung von Infektionen und Mittelohrentzündungen.

Ohrenschmerzen und ihre Ursachen – Welche Hausmittel helfen?

Zunächst gilt bei Ohrenschmerzen, wie bei fast allen Erkrankungen: Ruhe und viel Flüssigkeit sind die beste Medizin. Denn das Immunsystem braucht viel Energie, um Krankheitserreger effektiv zu bekämpfen.

Viele kennen schon von Kindheitstagen an jene Hausmittel gegen Ohrenschmerzen, die von der Mutter oder Großmutter gerne eingesetzt wurden. Zu den beliebtesten gehören Zwiebelsäckchen, Senfumschläge, Kamillendampfbäder oder sogar warme Kartoffeln auf den Ohren.

Besonders, wenn die Ohrenschmerzen gerade erst begonnen haben, können einige Hausmittel gegen Ohrenschmerzen die Beschwerden lindern. Bei anderen Mitteln, wie zum Beispiel Ölen, gilt: Finger weg.

Zwiebelsäckchen, Senfumschläge und Wärme helfen Kindern und Erwachsenen gegen Ohrenschmerzen

Eines der wohl beliebtesten Hausmittel gegen Ohrenschmerzen ist das Zwiebelsäckchen. Dafür nehmen Sie einfach ein bis zwei Zwiebeln, schneiden sie sehr klein und zerdrücken sie ein wenig. Dann in ein Küchentuch oder in ein Stück Mullbinde einschlagen und das Päckchen mit einem Stirnband oder einer Baumwollmütze an der Ohrmuschel fixieren. Es empfiehlt sich, die Zwiebeln leicht zu erwärmen, beispielsweise in der Mikrowelle. Sie können das Zwiebelsäcken aber auch kalt verwenden.

Die besondere Wirkung von Zwiebeln liegt in den enthaltenen ätherischen Ölen – ganz besonders dem Senföl. Diese Öle wirken antibakteriell und entzündungshemmend sowie schmerzlindernd. Außerdem sorgt die Wärme des Säckchens für eine bessere Durchblutung. Dadurch können entzündungshemmende Wirkstoffe schneller zur betroffenen Stelle gelangen und Abbauprodukte schneller abtransportiert werden. Genau deshalb wirken auch Rotlichtlampen oft schmerzlindernd bei Ohrenschmerzen.

Ein weiteres wirksames Hausmittel gegen Ohrenschmerzen sind Senfumschläge. Sie wirken ähnlich wie das Zwiebelsäckchen. Dazu vermischen Sie etwas Senfmehl mit wenig Wasser. Den entstandenen Brei in ein Baumwolltuch einschlagen und diesen Senfumschlag, ähnlich wie das Zwiebelsäckchen, aufs Ohr legen oder mit einer Mütze oder einem Stirnband fixieren. Da Senf eine Arzneipflanze ist, wirken Senfumschläge, ähnlich wie Zwiebelwickel, durchblutungsfördernd, entzündungshemmend und antibakteriell.

Aber aufgepasst! Senfumschläge nur einmal täglich für ungefähr 15 Minuten und an maximal fünf aufeinander folgenden Tagen anwenden – denn Senföl kann auf Dauer Hautreizungen verursachen. Sollte die Haut während der Behandlung anfangen zu brennen, entfernen Sie den Senfumschlag bitte umgehend!

Allgemein schafft Wärme bei entzündungsbedingten Beschwerden rund um das Ohr oft Erleichterung. So helfen neben Senfumschlägen und Zwiebelsäckchen auch in ein Tuch eingeschlagene warme Kartoffeln – auch wenn dieses Hausmittel eher aus vergangenen Zeiten kommt.

Sinnvoll ist zudem das Inhalieren mit Kamille, Minze oder Eukalyptus. Dadurch werden die Schleimhäute befeuchtet und Krankheitserreger schneller abtransportiert.

Vorsicht bei Olivenöl oder Ohrenkerzen!

Es gibt jedoch auch Hausmittel, die eher schaden als helfen. Olivenöl und Ohrenkerzen sollten Sie besser nicht nutzen. Erwärmtes Olivenöl, das ins Ohr geträufelt wird, kann bei einem bereits perforierten Trommelfell die Beschwerden noch verschlimmern. Außerdem gelangen so neue Keime ins Ohr. Auch bei Ohrenkerzen ist äußerste Vorsicht geboten. Viele HNO-Ärzte warnen vor Verbrennungen, Verstopfungen und Verletzungen im Ohr. Die medizinische Wirkung ist umstritten, also besser Finger weg! Verletzungen im Ohr entstehen oft auch durch unnötige Wattestäbchen, die das Trommelfell leicht beschädigen können.

Ist eine Mittelohrentzündung ansteckend?

Die Mittelohrentzündung selbst ist nicht ansteckend. Aber eine vorangegangene Erkältung schon. Sie ist oft der Auslöser für eine Mittelohrentzündung. Das liegt an der besonderen Anatomie des Ohres: Das Mittelohr ist über die sogenannte Ohrtrompete mit Nase und Rachen verbunden. Viren und Bakterien gelangen darüber in das Mittelohr und lösen dort die Entzündung mit den typisch starken Schmerzen aus – insbesondere bei Kindern, denn deren Ohrtrompete ist noch kürzer und waagerechter als bei Erwachsenen. Erreger gelangen deshalb schneller ins kindliche Ohr. Zudem ist das Immunsystem noch nicht komplett ausgereift.

Ein Kind oder ein Erwachsener kann somit zwar niemanden mit einer Mittelohrentzündung anstecken. Liegt der Mittelohrentzündung aber ein Atemwegsinfekt wie Erkältung, Husten, Schnupfen oder Heiserkeit zugrunde, können sich andere Kinder oder Erwachsene mit diesem Erreger anstecken.

Sollte ich bei Ohrenschmerzen den HNO-Arzt besuchen?

Ein Zwiebel- oder Senfumschlag kann dabei helfen, Ohrenschmerzen zu lindern. Manchmal lässt sich eine beginnende Mittelohrentzündung auf diese Weise sogar noch verhindern. Sollten die Schmerzen aber andauern, Schwindel, Fieber oder eine Hörminderung oder Ohrgeräusche auftreten, dann ist zeitnah ein HNO-Arzt aufzusuchen. Nur der Arzt kann erkennen, woher die Ohrenschmerzen kommen und diese entsprechend behandeln.

Hier finden Sie Tipps, wie Sie ihre Ohren bei Kälte vor Viren und Bakterien schützen.

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