Frostschutz für Ihr Gehör

Frostschutz für Ihr Gehör

Dick eingemummelt und rutschfest auf beiden Beinen: Wir erklären, wie Sie Ihr Gehör vor Kälte schützen und wie Ihr Gehör Sie bei Eis und Schnee schützt.

Die Fenster sind vereist, der Atem zeichnet Wölkchen, die Schritte klirren auf gefrorenen Pfützen, die Luft schneidet in Gesicht und Hände: Vor allem morgens, wenn wir das Haus verlassen, ist es eisig kalt. Entsprechend dick packen wir uns ein: Schal, Mantel, Stiefel, Handschuhe – aber auch die Ohren müssen vor Kälte geschützt werden. Dennoch verzichten viele trotz winterlicher Temperaturen aus Eitelkeit und Angst vor einer zerstörten Frisur auf Mütze, Stirnband oder Ohrenschützer. Dabei sind besonders unsere Ohren, die selbst über kein schützendes Fettgewebe verfügen, dem eiskalten Wind ausgesetzt. Sie kühlen daher schnell aus, was mitunter schmerzhaft sein kann, weil die Nerven direkt unter der dünnen Haut sitzen. Häufig fällt es uns erst auf, dass unsere Ohren ausgekühlt sind, wenn wir wieder ins Warme zurückkehren. Kälte reduziert nämlich die Durchblutung der Ohrmuschel und macht sie so unempfindlich gegenüber niedrigen Außentemperaturen. Gerade dann besteht allerdings die Gefahr, dass sich Bakterien und Viren in unseren Ohren festsetzen, die zu einer unangenehmen Mittelohrenzündung führen können. Wenn Sie hingegen Ihre Ohren warmhalten, bleiben die Schleimhäute gut durchblutet. Diese können sich dann besser gegen Erreger wehren, was die Infektionsgefahr reduziert.

Sechs Tipps für gesunde Ohren im Winter

  1. Schützen Sie Ihre Ohren vor der Kälte mit Mütze, Stirnband, Ohrschützer, Skihelm oder gepolsterten, ohrumschließenden Kopfhörern.
  2. Halten Sie Ihre Ohren trocken. Föhnen Sie Ihre Ohren am besten nach dem Duschen oder dem Schwimmbad-Besuch.
  3. Legen Sie Ohrringe ab, bevor Sie nach draußen gehen. Denn das Metall nimmt Kälte besonders schnell auf. Die Körperstellen, die damit in Kontakt kommen, kühlen daher rasch aus.
  4. In der kalten Jahreszeit sind eine gesunde Ernährung und Bewegung besonders wichtig, um Ihr Immunsystem zu stärken und die Durchblutung – auch in Ihren Ohren – zu fördern.
  5. Haben Sie Ihre Ohren bei einem Spaziergang oder einem Bummel über den Weihnachtsmarkt doch einmal unterkühlt, hilft eine leichte Massage der Ohrmuscheln mit den Fingern in einem warmen Raum, um Kälteschäden abzuwenden.
  6. Wenn Sie unter Ohrenschmerzen oder sogar Erfrierungen leiden, sollten Sie umgehend zu Ihrem Haus- oder einem HNO-Arzt gehen. Diese können Infektionen wie eine Mittelohrenzündung behandeln, sodass Ihr Gehör keinen bleibenden Schaden davonträgt.

Ein gutes Gehör schützt vor Stürzen bei Glätte

 

Bei Schnee und Eis ist Ihr Gehör nicht nur schützenswert – es schützt Sie auch vor schmerzhaften Stürzen. Denn sobald es gefriert, werden viele Wege zu gefährlich glatten Rutschpartien. Vor allem ältere Menschen trauen sich dann oft kaum noch vor die Tür aus Angst, auszurutschen und sich zu verletzen. Eine zentrale Rolle für die Balance auf beiden Beinen auch auf glatten Wegen spielt unser Gleichgewichtssinn. Bei einer Hörminderung ist dieser jedoch oft gestört und schützt nicht mehr vor Rutschgefahr. Denn die enge Verknüpfung von Gleichgewichtssinn und Hörsinn im Ohr führt bei einer Beeinträchtigung des einen oft auch zu Problemen des anderen. Die Folge sind Gleichgewichtsstörungen, Schwindel und insbesondere im Winter steigt die Sturzgefahr. Studien belegen, dass das Risiko zu stürzen mit einer unversorgten Hörminderung stark zunimmt. Der beste Schutz vor Stürzen sind daher regelmäßige Hörtests, damit Hörprobleme frühzeitig erkannt und mit Hörgeräten ausgeglichen werden können. Ein gutes Gehör schützt nämlich nicht nur im Winter, sondern ganzjährig vor Unfällen und Verletzungen.

 

Mit Gehörschutz in die Loipe

 

Nicht die mindeste Angst vor Schnee und Glätte haben Wintersport-Fans, die – kaum sind die ersten Flocken gefallen – Ski, Snowboards und Schlitten einpacken und in die Berge fahren. Auch hier spielt ein gutes Gehör eine große Rolle. Daher müssen die Ohren vor Kälte und bei einigen Wintersport-Arten auch vor Lärm geschützt werden. Der passende Gehörschutz gehört daher für Profis zur Standardausstattung. Vor allem Biathleten müssen ihre Ohren vor lauten Schüssen schützen. Denn schon der Knall einer Spielzeugpistole erreicht auf dem „Lärmometer“ der Fördergemeinschaft Gutes Hören den Spitzenwert von 180 Dezibel. Einen ähnlich hohen Schalldruck erreicht der Mündungsknall der Biathlongewehre. Daher tragen die Sportler einen speziellen Knallschutz, um sich vor Knalltraumata, Tinnitus und Hörverlust zu schützen und sich am Schießstand besser konzentrieren zu können. Damit die Biathleten trotzdem den Jubel der Zuschauer hören, verfügt ihr Gehörschutz über einen Spezialfilter oder einen Chip, der so programmiert ist, dass der Träger nur bestimmte Geräusche hört.

Viele Wintersportler tragen mittlerweile allerdings nicht nur Ohrstöpsel, um ihr Gehör vor zu hohen Schalldrücken zu schützen. Unter dem Stichwort Sportakustik bieten Hörakustiker heute auch eine Vielzahl moderner Kommunikationssysteme an, die Athleten und Trainer während des Wettkampfs drahtlos miteinander vernetzt. Denn ob Rodler, Biathlet, Skirennläufer, -springer oder Eisschnellläufer: Die Ausrüstung spielt im Kampf um Zeiten und Weiten eine zentrale Rolle. Daher gehen heute viele Profis mit Hightech in den Ohren auf die Bretter oder Kufen.

Vernetzte Ohren in Eis und Schnee

 

Die deutsche Skisprung-Nationalmannschaft setzt zum Beispiel seit Jahren auf spezielle Hörsysteme, die Sportler und Trainer miteinander vernetzen. Statt eines Funkgeräts, das die Trainer ansonsten ständig in der Hand halten müssten, oder Kopfhörern, die an langen Wettkampftagen irgendwann unbequem drücken, trägt das gesamte Team individuell für sie angepasste Otoplastiken in den Ohren und steht so in ständigem Funkkontakt. Die Sportler erhalten dadurch direkt Feedback zu ihren Sprüngen oder zu Wetterbedingungen auf der Schanze, ohne dass andere Teams mithören können. Hierfür muss das Kommunikationssystem so robust sein, dass die Technik den hohen Witterungsanforderungen – Kälte, Regen, Schnee – standhält, sodass die Sportler ohne Aussetzer miteinander sprechen können. Aber auch für die Ruhe vor dem Wettkampf oder für ungestörten Schlaf in den Sportlerunterkünften nutzen viele Wintersportler Gehörschutz-Lösungen.

 

Hörgeräte im Ohr am besten geschützt

 

Doch wie schützt man seine Hörgeräte eigentlich bei Eis und Schnee? Am besten indem man sie am oder im Ohr behält. Dennoch sind viele Hörgeräte-Träger versucht, die kleinen Hightech-Wunder aus den Ohren zu nehmen, um sie so scheinbar vor kalten Witterungsbedingungen zu schützen. Doch das Gegenteil ist der Fall: Bleiben die Hörgeräte am oder im Ohr, dient der Kopf als Wärmequelle. Aufgrund unserer relativ konstanten Körpertemperatur sind die Hörgeräte im und am Ohr nur minimalen Temperaturschwankungen von 37°C plus/minus weniger Grade ausgesetzt. Werden die Hörgeräte jedoch herausgenommen und  in die Tasche gesteckt, besteht hier bei wesentlich kühleren Temperaturen im Winter die Gefahr, dass die Batterien einfrieren. Ohnehin sind die kleinen Geräte viel robuster als viele denken. Bevor sie verkauft werden können, müssen sie umfangreiche Tests bestehen, damit sie auch bei Wind und Wetter zuverlässig funktionieren.

Völlig unabhängig von Jahreszeit und Witterung sind Hörgeräte kleine Technikwunder, die besonderer Pflege bedürfen. Hier haben wir für Sie alles Wissenswerte zusammengestellt, wie Sie Ihre Hörgeräte sauber halten.

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