Hören wo die Musik spielt
Am 8. Juni spielen die Darmstädter Barocksolisten in der Orangerie Darmstadt die schönsten Werke von Vivaldi. Sehen und hören Sie selbst, was Hören für sie bedeutet.
„Hören ist für mich persönlich absolut wichtig. Ohne Hören könnte ich meinen Beruf nicht ausüben. Aber so bewusst ist einem das nicht, weil man es einfach hat,“ sagt Damaris Heide-Jensen, die die 1. Violine bei den Darmstädter Barocksolisten spielt. Sie bringt damit auf den Punkt, was uns alle betrifft, für Musiker aber umso mehr gilt. Von einem funktionierenden Gehör hängt vieles ab, doch wir nehmen es zumeist als selbstverständlich wahr – bis es nachlässt.
Besonders Streicher sind auf ihr Gehör angewiesen
Wohl kaum eine Gruppe im Orchester ist so sehr auf ein feines Gehör angewiesen, wie die Streicher. Denn im Gegensatz zu Klavier oder Gitarre gibt es keine Tasten oder Griffbünde, mit denen die Noten gespielt werden. Stattdessen wird jede einzelne Note mit dem Gehör auf dem Griffbrett ermittelt. Kein Wunder, dass es bei Kindern, die Geige üben oft sehr schräg klingt, bis sie den richtigen Ton treffen.
Gehörschutz für Musiker
Das Gehör zu schützen und zu erhalten ist elementar – insbesondere für Orchestermusiker. Dennoch ist das Thema Gehörschutz für Musiker kein leichtes. Denn auch wenn es im Orchestergraben mit bis zu 110 Dezibel ganz schön laut werden kann, müssen die Musiker die anderen Instrumente hören – ganz besonders die feinen Nuancen und Zwischentöne. Kopfhörer, wie sie etwa Straßenarbeiter tragen oder Ohrstöpsel aus dem Kaufhaus, sind für Musiker nicht geeignet. Daher gibt es speziellen Gehörschutz, der nur bestimmte Frequenzen filtert. Zusätzlich wird in Orchestergräben mit Schallwänden gearbeitet, die beispielsweise die Blechblasinstrumente abschirmen. Denn der Platz vor den Bläsern ist der lauteste Ort im Orchester, wie uns die Darmstädter Barocksolisten einhellig berichtet haben.
Regelmäßige Hörtests zur Erhaltung des Gehörs
Veränderungen des Hörvermögens verlaufen schleichend und bleiben oft zu lange unbemerkt. In vielen Orchestern und Theatern werden deshalb regelmäßige Hörtests angeboten – so auch am Staatstehater in Darmstadt. Denn je früher eine Hörminderung erkannt wird, desto besser kann sie versorgt werden.
Wann war eigentlich Ihr letzter Hörtest?
Wenn auch Sie einen Moment in sich gehen müssen, um diese Frage zu beantworten, wird es vielleicht mal wieder Zeit für einen Besuch beim Hörakustiker. Einen ersten Eindruck von Ihrer Hörfähigkeit inkl. Handlungsempfehlung erhalten Sie auch in unseren Online-Hörtests.
Wenn Sie etwas über die Klangeigenschaften von Konzertsälen erfahren möchten empfehlen wir Ihnen unseren Beitrag „Raumakustik der besonderen Art“.