Winzige Hightech-Wunder und Mini-Hörgeräte
Hörsysteme sind in den vergangenen Jahren immer kleiner geworden. Waren sie einst unhandliche Elektropakete, sind sie als moderne Digitalgeräte heute kleine Supercomputer, die bequem und unauffällig hinter dem Ohr oder im Ohr Platz finden. Mini-Hörgeräte gibt es beispielsweise als Im Ohr-Hörgeräte, die vollständig im Gehörgang verschwinden. Doch auch bei den größeren Hinter dem Ohr-Hörgeräten findet man immer mehr Mini-Hörgeräte, wie Micro Hinter dem Ohr-Hörgeräte oder Ex-Hörer-Hörgeräte.
Manche Geräte bringen dabei kaum mehr als ein Gramm auf die Waage. Gleichzeitig findet in den Mini-Hörgeräten immer mehr Leistung Platz. Damit entsprechen die Hörgeräte-Entwickler und –Hersteller dem Wunsch zahlreicher Träger nach dezenten Hörsystemen, die für andere nicht oder zumindest nicht auf den ersten Blick zu sehen sind. Durch die immer kleineren Bauformen und die Möglichkeit, das Hörgerät komplett im Gehörgang zu platzieren, fallen Umstehenden die kleinen Hörgeräte kaum oder gar nicht mehr auf.
Größte Rechenpower für kleinste Hörgeräte im Miniaturformat
Die in den Mini-Hörgeräten verbauten Mikrochips gehören zu den kleinsten, schnellsten und leistungsfähigsten der Welt. Sie können bis zu 1,2 Milliarden Rechenoperationen pro Sekunde ausführen und sind damit zehnmal schneller als eine Bluetooth-Übertragung. Dadurch können sie Audiosignale in Echtzeit zwischen beiden Ohren austauschen. Die speziell für Hörgeräte und Mini-Hörgeräte entwickelten Micro-Chips verfügen über bis zu 64 Millionen Transistoren. Sie erzielen damit die höchste Rechenleistung pro Quadratmillimeter.
Die kleinsten Hörgeräte sitzen im Ohr
Direkt im Ohr sitzende Hörsysteme bestehen aus Otoplastiken, die den Ohren perfekt angepasst sind. Dadurch sind diese sehr kleinen Hörgeräte besonders unauffällig und häufig nahezu unsichtbar.
Im-Ohr-Hörsysteme sitzen perfekt im Gehörgang, in sicherer Entfernung von Brillen, Ohrringen, oder Kopfbedeckungen. Die allerkleinsten Hörsysteme sind fast unsichtbar, wohingegen die sichtbareren Modelle von ihren Nutzern gerne auf ihren individuellen Hautton abgestimmt oder in jeweils bevorzugten modischen Farben gewählt werden. Zunehmender Beliebtheit erfreuen sich Im-Ohr-Hörsysteme, die in ihrer Erscheinung kabellosen Earbuds ähneln. Diese werden gerne in einem matten Schwarz, Weiß oder in Silbertönen getragen.
Einzige Einschränkung des Miniaturisierungstrends: Die besonders kleinen Hörgeräte, die im Ohr getragen werden – vor allem jene, die tief in den Gehörgang (CIC) eingesetzt werden – sind so klein, dass sie sich nicht für jede Art der Hörminderung eignen. Für starke Hörverluste gibt es daher sogenannte Power-Geräte, die etwas größer in der Bauform sind, dafür aber eine umso größere Verstärkung erzielen.
Kleines Hörgerät hinter dem Ohr: Ex Hörer-Geräte
Klassische Hinter-dem-Ohr-Hörsysteme werden auch HdO-Hörsysteme genannt. Der Hörer befindet sich im Inneren des Kunststoffgehäuses des Hörsystems, von wo der Klang durch einen Schlauch in das Ohr übertragen wird. In der Vergangenheit waren fast alle Hörsysteme Hinter-dem-Ohr-Hörsysteme.
Ex-Hörer-Hörsysteme sind eine moderne und Mini-Hörgerät-Variante der Hinter-dem-Ohr-Hörsysteme. Bei ihnen befindet sich der Hörer am Ende eines Drahtes, der vom Gerät in das Ohr verläuft. Das spart Raum und ermöglicht die kleine Mini-Hörgerät-Bauform.
Zu den Vorteilen der Ex-Hörer-Geräte gehören eine für viele Menschen gefälligere Ästhetik als bei herkömmlichen Hinter-dem-Ohr-Hörsystemen sowie ein nochmals gesenktes Risiko von Rückkopplungen, da sich der Lautsprecher außerhalb des Kunststoffgehäuses und damit weiter entfernt vom Mikrofon befindet. Viele Hörgeräteträger berichten von einer natürlicheren Klangqualität der Ex-Hörer-Geräte. Die kleinen, Ex-Hörer-Hörgeräte eignen sich grundsätzlich für leichte und mittelschwere, aber auch hochgradige Hörminderungen.
Mini-Hörgeräte kurz vor dem Trommelfell
Bereits seit einigen Jahren wird an wirklich unsichtbaren Hörsystemen geforscht. Einige Modelle erfüllen diesen Anspruch bereits: So gibt es Hörsysteme, die kurz vor dem Trommelfell sehr tief im Gehörgang sitzen. Während herkömmliche Hörgeräte den Klang außerhalb des Ohrs aufnehmen und verarbeiten, nutzen diese Hörsysteme die natürliche Anatomie des Ohres und bietet so ein natürliches Hörerlebnis. In der Regel können diese Mini-Hörgeräte rund um die Uhr sowie bei allen Alltagsaktivitäten wie Sport, Duschen oder Telefonieren und sogar nachts beim Schlafen getragen werden.
Denn dank einer langlebigen Batterie und einer Hörgerätetechnik mit minimalem Energiebedarf verbleiben diese kleinen Hörgeräte einige Wochen oder Monate im Ohr. Dann müssen sie ausgetauscht werden. Das übernimmt in den meisten Fällen ein HNO-Arzt. Bei bestimmten Typen kann der Nutzer die Batterien auch selbst wechseln. Auch existieren bereits komplette Mittelohrimplantate, bei denen keine äußeren Komponenten notwendig sind, und die daher nicht sichtbar sind.
Hörkontaktlinse direkt auf dem Trommelfell
Ein neuer Ansatz ist die „Hörkontaktlinse“. Sie sitzt – so wie die Kontaktlinse direkt auf dem Auge aufliegt – direkt auf dem Trommelfell und basiert auf einem sogenannten piezoelektrischen Mikrolautsprecher. Das ist ein Hörgeräte-Lautsprecher, der mit Mikrosystemtechnik entwickelt wurde und trotz seiner geringen Größe eine sehr hohe Verstärkerleistung und Klangqualität bietet.
Dank dieser Entwicklungen hin zu immer kleineren und sogar unsichtbaren Hörsystemen können Menschen mit einer Hörminderung nicht nur ihre Umgebung wieder besser verstehen und aktiver am Leben teilnehmen. Die Miniaturisierung der Hörgeräte sorgt auch dafür, dass diese Mini-Hörhilfen möglichst unauffällig sind – und damit einen großen Wunsch vieler Hörgeräte-Träger erfüllen.
Auch mit weniger Fingerfertigkeit bedienbar: größere HdO-Geräte
Mini-Hörgeräte: klein, kleiner, am kleinsten. Was optisch gefällt, stellt manche – insbesondere ältere – Menschen mitunter vor eine taktile Herausforderung. Je kleiner zum Beispiel ein Hinter-dem-Ohr-Gerät ist, desto filigraner kann dessen manuelle Bedienung ausfallen. Die vielfältigen Vernetzungsmöglichkeiten moderner Hörsysteme helfen, dieser Herausforderung zu begegnen, denn ein mit dem Smartphone koppelbares Hörsystem lässt sich bequem per App steuern. Dann entfällt die mitunter als lästig empfundene Fummelei hinter den eigenen Ohren.
Wer dennoch seine Hörgeräte lieber bequem per Hand bedienen möchte, ist mit größeren HdO-Geräten auf der sicheren Seite. Etwas größere HdO-Systeme besitzen eine größere Batterie und können einen größeren Verstärker aufnehmen, weshalb sie sich besonders für Menschen eignen, deren Hörminderung ein leistungsstärkeres Gerät erfordert. Die meisten HdO-Systeme besitzen einen Doppeltaster für eine einfache Anpassung der Lautstärke und zur Auswahl der Programme.
Lieblingstier am Ohr: Kleine Hörgeräte für Kinder
Auch für Kinder gibt es mittlerweile kleine Hörgeräte in individuellen Designs – ob als Lieblingstier, Smiley, Einhorn, Auto oder Logo des Fußball-Vereins. Der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt. Bei manchen Modellen werden die vielfältigen, farbenfrohen Applikationen einfach auf den Schallschlauch aufgeschoben, so dass sie jederzeit austauschbar sind. Damit werden die kleinen Hörgeräte der Kinder auf dem Schulhof ein echter Hingucker.
Informieren Sie sich auf den Internetseiten der Hörsysteme-Hersteller über Produktneuheiten und das ständig wachsende Angebot kleiner – und größerer – Hörgeräte für junge – und nicht mehr ganz so junge – Trägerinnen und Träger.
Kleiner Hörschmuck am Ohr
Ob sportlich oder elegant, Hörschmuck ist alltagstauglich und macht auch bei besonderen Events eine gute Figur. In Roségold oder Gelbgold vergoldet oder rhodiniert aus 925 Sterlingsilber gibt es passenden Hörschmuck für jeden Anlass. Dieser funktionale Hörschmuck sieht jedoch nicht nur chic aus, er ermöglicht Menschen mit einer leichten bis mittelgradigen Schwerhörigkeit auch, auf natürliche Art und Weise zu hören.
Die Modelle sind ganz verschieden. Für die individuellen Wünschen der Träger gibt es eine große Auswahl. Eines haben alle Modelle gemeinsam: Sie lassen sich dank eines hohen Trage- und Hörkomforts prima in den Alltag integrieren.
Das Technikmodul verbirgt sich in den Ohrsteckern und wird von zertifizierten Hörakustikern individuell auf die Anforderungen Ihrer Träger angepasst. Es lässt sich einfach in die unterschiedlichen Wechselschmuckstücke – je nach Anlass – einlegen. Das Hörerkabel, ein kleiner Schlauch zur Ohrmuschel, ist nahezu unsichtbar. Im Ohrpassstück, das als individuelle Otoplastik angefertigt werden kann, befindet sich das Mikrofon.
Hörakustiker können bis zu sechs verschiedene Hörprogramme einstellen, dazu gehört auch ein Programm für Menschen mit einem chronischen Tinnitus. Finden Sie Hörakustiker, die diesen besonderen Hörschmuck anbieten.