Mit Hörschädigung durch den Straßenverkehr

Mit Hörschädigung durch den Straßenverkehr

Ist das überhaupt möglich?

Ob zum nächsten Supermarkt, Bahnhof, zu Freunden, Familie oder zur Arbeit – der Besitz eines Führerscheins und das Fahren eines Autos ist in vielen Alltagssituationen unerlässlich. Doch was geschieht, wenn die Hörfähigkeit der Ohren nachlässt und es immer schwieriger wird, sämtliche Geräusche im Straßenverkehr wahrzunehmen? 

Was früher streng verboten war, ist heute kein Problem mehr!

In nahezu ganz Europa hatte man hörgeschädigte Personen von der Verkehrsteilnahme ausgeschlossen. Der Grund: Man glaubte, dass sich die Zahl der Unfälle durch deren körperliche Beeinträchtigungen erheblich erhöhen würde.

Heute ist die Situation glücklicherweise völlig anders! Zahlreiche Studien haben nämlich bewiesen, dass sich Menschen mit Hörschädigung sehr viel pflichtbewusster und vorsichtiger verhalten als die restlichen Teilnehmer des Straßenverkehrs.

 

Welche Voraussetzungen müssen erfüllt sein?

Autofahren ist für schwerhörige und auch für gehörlose Menschen prinzipiell erlaubt. Denn die Fahrerlaubnis-Verordnung (FeV) besagt, dass man durchaus berechtigt ist, einen Führerschein zu machen. Jedoch mit der Einschränkung, dass gleichzeitige Seh- und Gleichgewichtsstörungen ausgeschlossen sind. Dazu wird in der Regel ein ärztliches Gutachten herangezogen, welches feststellt, ob eine der beiden Beeinträchtigungen vorliegt. Gegebenenfalls wird in diesem Zuge auch festgelegt, ob zum Autofahren ein Hörgerät getragen werden muss oder nicht.

 

Gefahren im Straßenverkehr

Hörgeschädigte und vor allem gehörlose Menschen können sich im Straßenverkehr nicht auf akustische Signale wie Hupen und Fahrradklingeln, Feuerwehrsirenen oder Lautsprecheranlagen verlassen. Daher ist ein ausgeprägter Sehsinn umso wichtiger!

Fahrzeuglenker mit eingeschränkter Hörfähigkeit müssen den sie umgebenden Straßenverkehr kontinuierlich im Auge behalten können. Somit ist es hilfreich, möglichst viele Spiegel am Wagen anzubringen, um beispielsweise Rettungsfahrzeuge zuverlässig wahrnehmen zu können.

 

Die richtige Fahrschule finden

Oftmals treten Probleme bereits vor der ersten Fahrt auf, denn schon der Erwerb eines Führerscheins stellt für Hörgeschädigte eine große Herausforderung dar. Ungeschulte Fahrlehrer/innen und ungeeignete Lehrmaterialien erschweren den Unterricht und das Ablegen der Prüfung enorm. Daher ist es ratsam, sich nach Fahrschulen zu erkundigen, welche sich auf Menschen mit Beeinträchtigung spezialisiert haben.

 

Fazit

Auch mit einer Hörschädigung ist Autofahren kein Problem, denn moderne Hörgeräte unterstützen dabei, sich entspannt durch den Straßenverkehr bewegen zu können. Sollten Sie sich unsicher fühlen, suchen Sie einen HNO-Arzt oder Hörakustiker auf, um einen Hörtest zu machen. Dieser berät sie bei der Wahl des Hörgeräts oder hilft Ihnen dabei, das bereits vorhandene Hörgerät richtig einzustellen.

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